Nach einer erneuten Länderspielpause, bei der wie gewohnt zahlreiche Bayernspieler für ihre Länder aufliefen, wäre nun eigentlich der Zeitpunkt für Julian Nagelsmann, sein Team auf den kommenden Gegner vorzubereiten. Gleich mehrere Themen abseits des Trainingsplatzes sorgen allerdings für Ablenkung.
Am Sonntag wartet der aktuell erste Verfolger Bayer Leverkusen auf die Münchener. Da gilt eigentlich volle Konzentration auf das Spiel und die einzige Frage sollte sein, wer Stammrechtsverteidiger Benjamin Pavard ersetzt. Der Franzose ist weiterhin gesperrt und zuletzt hatte Niklas Süle ihn zum wiederholten Male vertreten. Der Nationalspieler, der sportlich wieder voll in Tritt gekommen ist, steht allerdings aktuell eher im Fokus, weil angeblich die Vertragsverhandlungen stocken. Noch ist das nicht besorgniserregend, Abwanderungsgedanken werden dem 26-Jährigen allerdings immer mal wieder angedichtet. Süle soll wahlweise mehr Geld fordern oder nicht zufrieden sein mit dem Verhalten seines Klubs, als er in der letzten Saison sportlich in der Kritik stand. Vom Spieler selbst hört man dazu nichts, medial wird allerdings bereits über potentielle Interessenten nachgedacht. Süle wäre prädestiniert für die Premier League und da ist es beinahe schon naheliegend, dass mit Newcastle United dem neuesten neureichen Verein ein Interesse nachgesagt wird. Warum der Nationalspieler von einem deutschen Champions-League-Teilnehmer und Dauermeister zum aktuell Vorletzten der englischen Liga wechseln sollte (mal abgesehen vom Geld), verschweigen die Berichte zwar, für Unruhe sorgen sie trotzdem.
Hernández im Fokus der spanischen Justiz
Diese hat auch Süles Nebenmann Lucas Hernández. In dessen Fall sind die Probleme allerdings deutlich handfester. Der Verteidiger wurde von einem Gericht in Madrid für den kommenden Dienstag vorgeladen und soll eine sechsmonatige Haftstrafe wegen Missachtung eines Gerichtsurteils antreten. Ob es dazu am Ende kommt, steht aktuell noch in den Sternen, für Ablenkung sorgt das Thema allerdings allemal. Der Verein hat bekannt gegeben, dass Hernández den Termin wahrnehmen wird und der FC Bayern ihn unterstützt. Ob er allerdings am Sonntag gegen Leverkusen und dann am Mittwoch gegen Benfica im Aufgebot stehen wird, erscheint aktuell eher unwahrscheinlich.
Also wird vieles auf seinen Landsmann Dayot Upamecano ankommen. Der designierte Abwehrchef machte zuletzt allerdings keine gute Figur, hatte Aktien an beiden Gegentoren gegen Frankfurt und sah auch beim zwischenzeitlichen Rückstand seiner Franzosen im Finale der Nations League schlecht aus. Auch diese Entwicklung ist zwar bedenklich, aber wenigstens sportlicher Natur. Hier dürfte Julian Nagelsmann die richtige Herangehensweise finden.
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