Bei Lazio Rom hat Vedat Muriqi weiterhin einen schweren Stand. Immerhin hat ihn nun sein neuer Trainer, Maurizio Sarri, vor den kritisierenden Fans verbal und öffentlichkeitswirksam verteidigt. Ob der kosovarische Angreifer in Rom eine Zukunft hat, ist dennoch fraglich.
Es waren abfällige Kommentare gegenüber Vedat Muriqi, der bei einer Trainingseinheit von Lazio keine gute Figur machte, was den Betrieb am Gelände kurz zum Stillstand brachte. Was Muriqi selbst nach seiner persönlich mehr als enttäuschenden ersten Lazio-Saison wohl schon gewöhnt ist und in jenem Moment überhört hatte, missfiel dem neuen Trainer Maurizio Sarri dafür umso mehr. Schlagartig ließ der 62-Jährige die Übung stoppen, stapfte wütend in Richtung Zuschauertribüne und brüllte in Richtung des eben noch vorlauten Fans: "Wenn ich sowas noch einmal höre, schmeiße ich Sie raus".
Deutliche Worte von Sarri, der damit schützend vor Muriqi stellt und auch deutlich signalisiert, dass kein Spieler außen vor. Trotz schützender Sarri-Hand wird sich für Muriqi bald herausstellen, ob er vom neuen Trainer tatsächlich etwas mehr wertgeschätzt wird, als vom mittlerweile zu Inter Mailand gewechselten Simone Inzaghi. Dieser holte Muriqi im Sommer 2020 für 18,5 Millionen Euro von Fenerbahçe, gewährte ihm dann meist aber nur Kurzeinsätze.
Stoßstürmer contra Ballbesitz: Muriqi passt nicht zum Sarriball
Sarri ließ bei seiner Vorstellung vor wenigen Tagen bereits durchblicken, dass er auch bei Lazio sein bewährtes 4-3-3-System praktizieren wolle. Der Sarriball, wie der Fußball des Taktik-Gurus genannt wird, ist vor allem auf Ballbesitz ausgelegt und sieht an vorderster Front nicht unbedingt einen eher hölzernen, wenig agilen Stoßstürmer vor, wie ihn Vedat Muriqi verkörpert. Da Sarri gerade in Sachen Taktik als Sturkopf gilt, wird sich Muriqi zwangsläufig ins System einfügen müssen, sofern ihm das von seinen fußballerischen Anlagen überhaupt möglich ist.
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