Der Deadline-Day ist seit 24 Stunden vorüber, der FC Bayern hat am letzten Tag der Transferperiode noch einmal voll zugeschlagen, zumindest quantitativ. Die wohl meist diskutierteste Personalie: Douglas Costa, der von Juventus Turin zurückkehrt und vorerst bis zum Sommer ausgeliehen wird. Nicht alle können diesen Schachzug der Bayern verstehen.
Im Juli 2015 präsentierten die Münchner mit Douglas Costa ihren Königstransfer für die neue Saison, 30 Millionen Euro zahlten sie für den damals 24-jährigen Brasilianer. Wie seine Zeit in der bayrischen Landeshauptstadt begann? In den ersten 13 Ligaspielen stand er zwölfmal auf dem Platz, meist über die vollen 90 Minuten. Seine Ausbeute: Zwei Tore und unglaubliche zwölf Vorlagen! In der Rückrunde wurden die Torbeteiligungen weniger, dennoch war jeder zufrieden mit seiner Premierensaison. In der darauffolgenden Spielzeit konnten seine Werte nicht mehr mit den alten Zahlen mithalten. Costa wurde unzufrieden und drängte auf eine Leihe zu Juventus Turin, anschließend verkauften die Bayern ihn für 40 Millionen.
Hoeneß Worte im Hinterkopf
Wer damals so gar nicht begeistert war: Ex-Präsident Uli Hoeneß, der Costa sogar als Söldner bezeichnete. Was aber nicht unterschlagen werden sollte: Beide haben die Differenzen, die der damaligen Aussage zugrunde lagen, längst ausgeräumt. Nun kehrt der Brasilianer also zurück an die Isar, bei Juventus war er nicht mehr erste Wahl. Viele Bayernfans freuen sich über sein Comeback, denn was Costa spielerisch auf dem Kasten hat, ist unbestritten. Was jedoch nicht gut ankam: Sein launisches Verhalten und die fehlende Einstellung, wenn es auf dem Feld nicht rundläuft. Spieler wie Joshua Kimmich oder Leon Goretzka trieben die Mannschaft zum Triple, die unbändige Gier sprach Bände. Genau die war es, die Costa immer fehlte. Ob er seine zweite Chance nun nutzt oder es nur ein kurzes Wiedersehen bleibt?
Foto: Christof Stache/Getty Images