Der Triple-Sieger schien unschlagbar, eilte von Sieg zu Sieg, stellte vor allem offensiv sämtliche Bestmarken auf. Vor wenigen Wochen war die Welt beim FC Bayern nicht nur in Ordnung, sondern perfekt. Mittlerweile hat sich die Situation, wenn auch punktemäßig nur minimal, durchaus verändert. Der Hauptgrund könnte den Namen Joshua Kimmich tragen.

Mit einem knappen 3:2 im Topspiel gegen Borussia Dortmund gingen die Bayern in die Länderspielpause. Mit einem guten Gefühl, denn eigentlich lief alles bestens. Kleine Störfeuer wie zwei durchwachsene Auftritte in der Champions League waren kein Grund zur Beunruhigung. Trotz des klaren 6:2 in Salzburg war bemerkt worden, dass auch die Europapokalsieger ins Schwimmen kommen können. Am vergangenen Samstag kehrten die Stars aus der Pause zurück. Der Gegner: Werder Bremen, seit 2010 gewinnen die Bayern immer, meist sehr hoch. Diesmal sollte alles anders werden, denn man musste sich mit einem 1:1 zufriedengeben. Am Mittwoch geht es nun in der Champions League weiter.

Bewährungsprobe RB Salzburg

RB Salzburg hatte Atlético Madrid am Rande einer Niederlage und hielt gegen die Bayern 80 Minuten lang ein 2:2. Die Österreicher wissen: Die Münchner sind ein wenig angezählt. Nutzen wir unsere Chancen, könnten Punkte drin sein. Wieso aber haben die Bayern so spürbar nachgelassen? Einer fehlt im Mittelfeld ganz besonders: Chef Joshua Kimmich. Nun ist niemand mehr da, der in schwierigen Situationen dazwischen grätscht, ein Zeichen setzt du verbal die Marschrichtung vorgibt. Frühestens im Januar wird Kimmich zurück sein und schon jetzt fehlt er an allen Ecken und Enden. Seine Führungsqualitäten und seine Aggressivität sind genau das, was derzeit nicht da ist. In den englischen Wochen reichen ein paar schwache Tage, schon tauchen negative Ergebnisse auf und können die noch vor Wochen unschlagbar scheinenden Bayern in eine kleine Herbstkrise stürzen.

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