Vom umjubelten Supertalent zum undisziplinierten Wechselkandidaten: Beim BVB kennt man sich aus mit Stürmern, die jegliche Disziplin vermissen lassen, um einen Wechsel zu erzwingen. Erst streikte sich Pierre-Emerick Aubamayang zum FC Arsenal, dann verhielt sich Ousmane Dembélé unmöglich, bis man ihn nach Barcelona ziehen ließ. Nun entwickelte sich Jadon Sancho mehr und mehr in diese Richtung.

Der erst 19-Jährige tut derzeit alles, um seinen beiden Vorgängern nachzueifern. Auf wie neben dem Platz verhält er sich derart lustlos, dass man beim BVB ernsthaft über einen baldigen Verkauf nachdenkt. Für Sancho werden die englischen Topklubs mehr als 100 Millionen Euro hinblättern. Noch einmal möchte sich der BVB ein Verhalten wie das von Dembélé oder Aubameyang auf keinen Fall bieten lassen. Eigentlich war man mit Sancho stets zufrieden, doch in der aktuellen Saison häufen sich seine Eskapaden. Auch vor dem Spiel in Barcelona leistete er sich einen Fauxpas. Ohne Erklärung blieb er dem Frühstück sowie der anschließenden Teambesprechung fern!

Sportlich wichtig

Trainer Lucien Favre reagierte und setzte seinen Star auf die Bank. "Wir brauchen elf Spieler, die fokussiert und bereit auf dem Platz sind." Obwohl Favre derzeit um seinen Job bangt und weiß, wie wichtig Sancho ist, handelte er absolut richtig. Der Engländer wurde im Laufe des Spiels eingewechselt. Nach zuletzt schwächeren Auftritten scheint er wieder in Form zu kommen. Er traf zum 1:3 und verzeichnete noch einen Lattenschuss. Auch, wenn er spielerisch wieder zurück zu alter Stärke findet, möchte sich der BVB sein Verhalten nicht mehr lange mit ansehen. Die unglaublich hohe Ablösesumme, die man in neue, diszipliniertere Spieler investieren kann, würde über den Abschied des zweifelsfrei hochtalentierten Sancho hinwegtrösten.

Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images