Alle Blicke werden sich auf Lucien Favre richten, wenn Borussia Dortmund heute Nachmittag im Berliner Olympiastadion gegen die Hertha antritt. Nach den jüngsten Ergebnissen scheint sicher: Gelingt in der Hauptstadt wieder kein Sieg, muss der Schweizer seine Sachen packen. Lässt ihn seine Mannschaft im Stich oder gelingt ein gemeinsamer Weg aus der Krise?

Eigentlich eine klare Sache: Der BVB reist zu Hertha BSC, die tief im Abstiegskampf stecken und seit Wochen nicht mehr gewonnen haben. Um seinen Job zu retten, käme der Gegner für Lucien Favre gerade recht. Der Haken: Die Berliner wechselten vor einigen Tagen ihren Trainer. Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann leitet nun die Geschicke an der Spree. Ein Trainerwechsel hat schon so manche schlimme Krise beendet, das weiß auch die Borussia. Dass die Berliner sich nun dafür entschieden haben, macht die Sache für den BVB höchst gefährlich. Sollte die Hertha befreit und motiviert aufspielen, muss der Vizemeister alle Kräfte bündeln, um dagegen zu halten.

Ergebnis oder Einstellung wichtiger?

In den vergangenen Wochen hieß es, tritt die Mannschaft stark und gewillt auf ohne zu gewinnen, sei dies kein Beinbruch. Das wird heute im Olympiastadion nicht mehr genügen. Selbst ein guter Dortmunder Auftritt, der keine drei Punkte bringt, dürfte wohl endgültig das Aus für Favre bedeuten. Das 1:3 beim FC Barcelona vor wenigen Tagen konnten die Bosse Dank des großen Gegners noch verkraften. Die Schonzeit für Favre ist ab heute allerdings endgültig vorbei. Nachfolger wurden in Dortmund kaum gehandelt. Weiß die Chefetage, wer übernimmt, falls man sich heute vom Trainer trennt? Doch noch ist es nicht so weit. Der BVB hat 90 Minuten Zeit, sich in Berlin am Riemen zu reißen und dem Coach noch eine Chance zu geben!

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