Gestern mussten sich Borussia Dortmund und Paris St. Germain mit der Entscheidung eines Geisterspiels anfreunden. Die französischen Behörden legten fest, dass der wichtigen Achtelfinalpartie keine Zuschauer beiwohnen dürfen. Für den BVB bedeutet das: Dem Gegner fehlen die Fans, die PSG nach vorne peitschen, um den 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Ist das Geisterspiel also ein Vorteil für den Bundesligisten?

Ein Geisterspiel ist meist vor allem für das Heimteam gefährlich. Doch von einem großen Vorteil für die Borussia zu sprechen, ist wohl auch zu gewagt. Spielerisch, das kann man vermutlich so sagen, sind die Franzosen dem BVB eigentlich überlegen. Die Partie wird nun zu einer Art Trainingsspiel. Hier stellt sich nicht nur die Frage nach der Tagesform, sondern man wird auch erkennen, wer mit der seltsamen Situation besser umgehen kann. Für die Dortmunder ist es allerdings ein großer Vorteil, dass sie mit einem 2:1-Vorsprung ins Rückspiel gehen. Einen Rückstand aufzuholen ist vor frenetischem Publikum nicht allzu schwer. Aber ohne?

Wie motiviert sich Paris?

Das Spiel wird für beide Teams eine absolute Ausnahmesituation darstellen. Paris ist selbstverständlich auch ohne Fans in der Lage, den BVB zu besiegen. Die Mentalität der Spieler wird enorm gefordert sein. Gerät eine der beiden Mannschaften in Rückstand, springt kein Funke des Publikums über, jeder Akteur muss sich selbst motivieren. Geht Paris geschlossen, hochmotiviert und mit starker Tagesform in die Partie, schaffen sie den Einzug ins Viertelfinale auch ohne Zuschauer. Macht ihnen die Situation jedoch zu schaffen, könnte das Geisterspiel durchaus als Vorteil für Borussia Dortmund angesehen werden. Für den BVB wird gelten: Die Anfangsphase überstehen und hoffen, dass PSG irgendwann nervös wird. Die Klasse, sich gegen das Topteam zu wehren, haben sie in jedem Fall.

Foto: Sascha Schuermann/Getty Images