In der Bundesliga könnte es trotz des Wechselfehlers gegen Freiburg kaum besser laufen, nachdem der vermeintliche Verfolger aus Dortmund mal wieder gepatzt hat. Nun wartet in der Champions League eine vermeintliche Pflichtaufgabe. Ganz so einfach wird es allerdings nicht.
Der FC Villarreal ist bei aller sportlichen Wertschätzung sicherlich der leichteste Gegner, der noch in der Champions League übrig ist. Ein Selbstläufer ist allerdings auch der Europa-League-Sieger von 2021 nicht. Die Spanier hinken in der heimischen La Liga zwar einmal mehr hinterher und belegen aktuell den siebten Rang ohne Ambitionen nach unten oder oben, konnten dafür in der Champions League allerdings immerhin Atalanta hinter sich lassen und Juventus aus dem Wettbewerb werfen. Nun sind beide italienischen Vertreter in dieser Spielzeit nicht in Topform, dass man Favoriten ins Straucheln bringen kann, hat man dennoch bewiesen. Das Team aus dem Osten Spaniens setzt auf eine starke Mischung aus erfahrenen Spielern, aufstrebenden Youngstern und Spätstartern.
Die erste Gruppe setzt sich zusammen aus Abwehrboss Raúl Albiol (34), Rechtsverteidiger Serge Aurier (29), den Mittelfeldspielern Coquelin (30), Capoue (33), Parejo (32) und Iborra (34) sowie dem ehemaligen BVB-Stürmer Paco Alcácer. Nicht all diese Spieler gehören noch zum Stamm, aber auch von der Bank bieten sie Trainer Unai Emery gute Möglichkeiten.
Starke Auswahl in der Offensive
Zu den Spätstartern zählen wohl die beiden torgefährlichsten Spieler: Gerard Moreno hat bei Villarreal nochmal einen Sprung gemacht und gehört immer mal wieder zum Kreis der spanischen Nationalmannschaft. In dieser Saison steht er bei 16 Torbeteiligungen in insgesamt 22 Spielen. Nationalspieler ist nach einer jahrelangen Pause auch wieder Arnaut Danjuma. Der Niederländer ist mit 17 Torbeteiligungen sogar noch ein wenig gefährlicher und wird längst mit einem Transfer zurück in die Premier League in Verbindung gebracht. Dort spielte er zwar 2019 bereits kurzzeitig, stieg dann aber mit dem AFC Bournemouth ab. Heute zählt er neben Innenverteidiger Pau Torres zu den wertvollsten Spielern im Kader der Spanier.
Wertvoll sind auch die beiden schnellen Außenspieler Villarreals. Samuel Chukwueze wurde bereits wiederholt mit dem BVB in Verbindung gebracht, durchlebt allerdings auch verletzungsbedingt eine eher durchwachsene Saison. Besser läuft es bei Yeremi Pino: Der 19-Jährige ist mittlerweile wohl das größte Talent der Spanier und durfte sich sogar bereits viermal in der Nationalelf beweisen. Zwar ist auch der Youngster noch kein unanfechtbarer Stammspieler, gerade in der Champions League schenkte ihm Emery allerdings meistens das Vertrauen.
Der FC Bayern geht als klarer Favorit in das Spiel und tritt beinahe mit voller Kapelle an. Alles außer einem Sieg wäre somit eine große Überraschung. Julian Nagelsmann wird allerdings sicher nicht den Fehler begehen und die Spanier unterschätzen. Gerade Unai Emery hat schon häufig bewiesen, dass er in Europa für eine Überraschung sorgen kann.
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