Heute Abend entscheidet sich, wohin die Reise Başakşehirs in Europa führt. Von einem (sensationellen) zweiten Platz über die Europa League bis zum Ausscheiden ist theoretisch noch alles möglich. Da hilft es nicht, dass der heutige Gegner immer besser in Fahrt kommt.

In der Bundesliga steht RB Leipzig auf Platz 2 und das passt. Die Sachsen sind best of the rest. An den übermächtigen Bayern, die selbst auf schmerzhaft Ausfälle immer noch reagieren können, führt auch in dieser Spielzeit kein Weg vorbei. Dahinter ist das Rennen allerdings mal wieder offen und RB führt das Verfolgerfeld an. Der hervorragende Tabellenplatz und die gute Punkteausbeute (20 Punkte nach neun Spielen) täuscht dabei aber ein wenig. Gegen die stärkeren Teams ist die Bilanz nämlich aktuell noch ausbaufähig. Das Unentschieden gegen Leverkusen und eine knappe Niederlage in Gladbach trüben den positiven Gesamteindruck. In der Champions League gilt bisher Top oder Flop: zwei Siege und zwei Niederlagen im Wechsel bedeuten Platz 3 und ebenfalls jeden möglichen Ausgang. Auch Leipzig steht gegen Başakşehir also mit dem Rücken zur Wand und wird den Türken nichts schenken.

Neuzugänge schlagen noch nicht ein

Dass die vermeintliche Todesgruppe keinen klaren Spitzenreiter vorweisen kann, war dabei vielleicht zu erwarten. Dass allerdings selbst der Außenseiter aus Istanbul noch Chancen auf ein Weiterkommen hat, ist schon eine kleine Überraschung. Die Gründe bei den Leipzigern sind dabei vielfältig. Julian Nagelsmann hat einen sehr stark besetzten Kader zur Verfügung. Das Problem ist, dass er durch zahlreiche Ausfälle immer wieder zu Umstellungen gezwungen ist. Hier enttäuschen die Neuzugänge, die den arrivierten Stammkräften eigentlich Konkurrenz machen sollten. Alexander Sørloth, letzte Saison noch Torschützenkönig in der Süper Lig, wartet noch auf seinen ersten Treffer und verschoss am Wochenende einen Elfmeter. Auch Justin Kluivert spielt noch keine Rolle und Henrichs sowie Hwang werden gegen die Türken gar nicht mitwirken können. Aktuell kommt es also auf das altbekannte Personal an. Leipzig wird gegen Başakşehir voll auf Sieg spielen. Der amtierende türkische Meister benötigt daher eine Topleistung auf Manchester-, PSG- oder Gladbach-Niveau, um sich seine Chancen zu erhalten.

Foto: John MacDougall/POOL/AFP via Getty Images