Sportlich stottert der Motor des FC Barcelona auch nach dem Trainerwechsel von Ernesto Valverde zu Quique Setién. Nun wird die Mission Double noch ein ganzes Stück schwerer.
Verschiedene hartnäckige Verletzungen und eine rote Karte wegen unsportlichen Verhaltens hatten bereits dafür gesorgt, dass Außenstürmer Ousmane Dembélé lediglich in fünf Ligaspielen und viermal in der Champions League mitwirken konnte. Jetzt aber kommt es nochmal deutlich schlimmer. Untersuchungen in Finnland haben ergeben, dass sich der Franzose zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Sehnenriss im Oberschenkel zugezogen hat. Ausfallzeit: sechs Monate. Damit steht der 22-Jährige den Katalanen für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung und wird wohl auch die EM im Sommer verpassen. Nach Luis Suárez, der wegen einer Knie-OP vermutlich bis Mai fehlen wird, fällt somit der nächste Kandidat für den Sturm langfristig aus. Da zusätzlich Nachwuchsstürmer Carles Pérez an AS Rom verliehen wurde, stehen Setién aktuell mit Messi, Griezmann und dem 17-jährigen Ansu Fati nur noch drei gelernte Offensivkräfte zur Verfügung.
Sonderregelung gibt Hoffnung
So wird es schwierig, in der Liga den Erzrivalen aus Madrid von Platz 1 zu verdrängen und auch in der Champions League wartet mit dem SSC Neapel zwar ein kriselnder Gegner, aber definitiv keine Laufkundschaft. Abhilfe schaffen könnte nun eine Sonderregelung der Spanischen Liga. Diese sieht vor, dass ein Verein auch nach Ablauf der Wechselperiode einen Spieler verpflichten darf, wenn mehrere Akteure auf einer Position langfristig ausfallen. Gibt der spanische Verband seine Zustimmung, hat Barca 15 Tage Zeit, um ligainternen Ersatz zu verpflichten. Favorit der „Blaugrana“ ist nach Medienberichten der Brasilianer Willian José von Real Sociedad San Sebastián. Während des Winter-Transferfensters hatte Barcelona auf die Verpflichtung eines Ersatzes für Suárez verzichtet.
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