Rein auf die Europa League bezogen, trifft Fenerbahçe mit Sevilla als Rekordsieger auf den Top-Gegner schlechthin. In dieser Saison sind die Andalusier allerdings nur ein Schatten ihrer selbst. Nach 24 Spieltagen steht der FC Sevilla nur knapp über den Abstiegsrängen, Trainer Jorge Sampaoli derweil vor dem Rausschmiss.
Viel hatte Jorge Sampaoli nach dem Spiel am vergangenen Samstag gegen Atlètico nicht zu analysieren. Die Fragen der Reporter drehten sich nach der desaströsen 1:6-Klatsche bei den Rojiblancos, der höchste Saison-Niederlage, ohnehin nur darum, wie lange der Argentinier noch zu glauben scheint, das Traineramt weiter auszufüllen dürfen. Die Antwort Sampaolis: ausweichend. „Darauf konzentriere ich mich nicht. Solche Entscheidungen trifft der Klub. Ich blicke auf den Donnerstag und bereite die Mannschaft auf das Spiel vor“, so der 62-Jährige, der erst im vergangenen Herbst zum zweiten Mal Sevillistas anheuerte, aktuell aber schon wieder vor dem Rausschmiss steht.
Spanische Medien handeln bereits mögliche Nachfolger (darunter Getafes Trainer Jorge Bordalas) für Sampaoli, für den das nun anstehende Europa-League-Spiel gegen Fenerbahce nach der Atlètico-Abreibung zum Endspiel erklärt wurde. Aktuell trennt Sevilla nur das um zwei Treffer bessere Torverhältnis gegenüber Almeria der Sturz auf einen Abstiegsplatz. 2000/01 spielte der Klub zuletzt zweitklassig, seitdem war die Gefahr nie so groß wie gegenwärtig. Die Europa League – jahrelang und fast schon traditionell der Parade-Wettbewerb des FC Sevillas – fällt da fast schon hinten runter. Auch der Einzug ins Achtelfinale stellte unter Beweis, wie fragil die Mannschaft daherkommt. Nach einem eigentlich souveränen 3:0-Sieg im Hinspiel gegen Eindhoven, zitterte sich die Sampaoli-Truppe mit einer 0:2-Niederlage im Rückspiel weiter. Nun wartet Fenerbahçe. Im Selbstverständnis des FC Sevilla eigentlich ein machbarer Gegner. Eigentlich wäre man klarer Favorit in beiden Duellen. Eigentlich.
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