Weiter geht’s in unserer Serie über europäische Stadien. Heute geht der Blick in Richtung Ruhrgebiet – genauer gesagt auf Dortmund, den BVB und dessen Stadion, das heutzutage unter dem Namen Signal Iduna Park die Massen anlockt.

Der gewöhnungsbedürftige Name wurde dabei erst 2005 vergeben. Damals war Borussia Dortmund hochverschuldet und entsprechend auf der Suche nach potenten Geldgebern. Zuvor war das Stadion unter dem bei Fans noch immer geläufigeren Namen Westfalenstadion bekannt. Heutzutage ist der Signal Iduna Park mit einem Fassungsvermögen von mehr als 81.000 Plätzen das an der Kapazität gemessen größte Stadion Deutschlands.

Der "Tempel" wird errichtet

Das war allerdings nicht immer so: Das zur WM 1974 erbaute Stadion fasste ursprünglich "nur" 54.000 Plätze – und hatte damals auch noch keine bebauten Ecken. Dies änderte sich im Laufe der Jahre naturgemäß. Neben den Ecken kam auch ein Oberrang Mitte der 90er-Jahre hinzu – sodass das Stadion zum echten Blickfang avancierte.

Aus der Luft betrachtet macht heutzutage allen voran eine Photovoltaikanlage auf der Nordtribüne auf sich aufmerksam: Diese wurde in Form des BVB-Logos angebracht. Auch das ins Stadion integrierte "Borusseum", das die Vereinsgeschichte der Borussia abhandelt, ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Grosso, Grosso, Grosso

Der Signal Iduna Park hat über die Jahrzehnte so manch große Schlacht erlebt, weshalb eine Klassifizierung dieser wohl schwer fallen dürfte. Aber zumindest eine Begegnung dürfte allen deutschen Fans im Gedächtnis geblieben sein: Beim Sommermärchen 2006 stand die von Jürgen Klinsmann trainierte deutsche Elf im Halbfinale gegen Italien. Bis tief in die Verlängerung lieferten sich beide ein  umkämpftes, torloses Spiel. Dann zog Fabio Grosso nach 119 Spielminuten ab – und traf Deutschland ins Herz.

Die Dortmunder Fanszene gilt als eine der lautstärksten des Landes. Gleichwohl lässt sich konsternieren, dass speziell die Südtribüne entgegen dem sportlichen Aufschwung der Borussen in den letzten Jahren an Stimmkraft verloren hat. Interne Reibereien zwischen diversen Ultra-Gruppe, naturgemäß mehr "Schönwetter-Fans" als in Zeiten der sportlichen Krise und allen voran ein konsequenter Aussprechen von Stadionverboten gegen auffällig gewordene Fans sorgen dafür, dass die Südtribüne aktuell um ihren einst gefürchteten Ruf bangen muss.

Foto: signal-iduna-park.de