Nach der Auslosung des Champions League-Achtelfinals war die Laune bei Borussia Dortmund und RB Leipzig nicht gerade euphorisch. Der BVB erwischte Paris St. Germain, die Bullen die Tottenham Hotspurs. Die Favoriten waren die Bundesligisten nicht, und doch gewannen sie beide das Hinspiel. Gestern Dortmund mit 2:1, heute zog RB Leipzig nach und feierte ein wichtiges 1:0 im Norden Londons.

Der Finalist des Vorjahres ging arg verletzungsgebeutelt in die Partien, Son und Kane fielen aus. Doch selbst mit den beiden Stürmern hätte Leipzig wohl losgelegt wie die Feuerwehr. Eigentlich erstaunlich, dass es zur Pause noch 0:0 stand. Für den goldenen Treffer sorgte schließlich Timo Werner per Strafstoß. Anschließend drängte Tottenham auf den Ausgleich, aber die Abwehr von RB hielt. Leipzig hat genau das geschafft, was sie sich vorgenommen hatten: Das so wichtige Auswärtstor, was noch immer doppelt gezählt wird. Damit haben sie sich eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeitet, die trotz alledem auch ein wenig gefährlich sein kann.

Ein Bein im Viertelfinale?

Im Rückspiel sieht die personelle Situation bei den Nord-Londonern wieder anders aus. Dann muss RB zeigen, wie gut sie verteidigen können. Jedes Unentschieden reicht den Sachsen. Tottenham ist immer für zwei Tore gut, doch die Offensive des Bundesligisten braucht sich nicht zu verstecken. Der 1:0-Sieg von RB war verdient, er hätte sogar wesentlich höher ausfallen können. Haben die Spurs den Neuling in der KO-Phase der Königsklasse schlichtweg unterschätzt? Für Leipzig wäre es gut, wenn sie auch im Rückspiel zu wenig Respekt vor ihnen zeigen würden. Besonders überzeugt hat auch Torhüter Péter Gulácsi. Solch einen Rückhalt braucht RB im Rückspiel ebenfalls. Dortmund gewinnt gegen Paris, Leipzig schlägt Tottenham. Aus deutscher Sicht hätte der erste Teil des Achtelfinales nicht besser laufen können!

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