Mit dem 3:0-Auswärtssieg in Konyaspor hat Fenerbahçe einmal mehr bestätigt: Die Stärken der "Kanarienvögel" kommen in dieser Saison besonders auswärts zur Geltung. Im europaweiten Vergleich ist der Kadıköy-Klub sogar spitze! Einen wesentlichen Grund dafür hat aber nicht einmal Trainer Erol Bulut.


58 Punkte hat Fenerbahçe nach dem Montagabend-Sieg bei Konyaspor auf dem Konto und damit den Dreikampf an der Spitze der Süper Lig einmal mehr neu entfacht. Vor allem Siege in der Fremde sind es, die Fenerbahçe überhaupt noch vom ersten Meistertitel seit 2014 träumen lassen. Denn während auswärts meistens dreifach gepunktet wurde und wird, lassen die "Kanarienvögel" im eigenen Stadion oft Federn: Nur die Hälfte aller bisherigen Heimspiele in Kadıköy hat Fenerbahçe gewonnen, mit fünf Niederlagen – zwei davon in den Derbys gegen Beşiktaş und Galatasaray – schon den Negativ-Rekord eingestellt. Ganz anders auswärts: Mit jetzt 35 gewonnen Punkten ist Fenerbahçe nicht nur mit großem Abstand das auswärtsstärkste Team der Süper Lig (Trabzonspor ist mit 29 Punkten Zweiter), sondern auch im europaweiten Vergleich führend: Leicester (34), Milan (34), Lille (30), Atletico (29) und Bayern (25) haben aus den Top-5-Ligen allesamt weniger Punkte auf dem Auswärts-Konto – bei allerdings zum Teil weniger absolvierten Spielen.

Die zwei Gesichter des Kadıköy-Klubs wirft indes die Frage auf: Warum gelingt es Fenerbahçe nicht, die PS auf den Fernstrecken der Türkei auch auf den eigenen Rasen zu bringen? Nicht einmal Trainer Erol Bulut hat dafür eine Erklärung: "Wir tun uns auswärts wesentlich leichter, warum das so ist, fragen wir uns manchmal auch. Wir arbeiten aber daran, dass wir künftig zuhause ähnlich agieren wie in fremden Stadien." Eine Möglichkeit das unter Beweis zu stellen, haben die "Kanarienvögel" das nächste Mal am kommenden Sonntag gegen den Tabellenletzten Gençlerbirliği – eigentlich ein Selbstläufer, selbst für die zuhause schwächelnden Istanbuler.