Die Personalsituation in der Abwehr von Fenerbahçe spitzt sich zu. Vor dem anstehenden Derby gegen Trabzonspor schrumpft der Kandidaten-Kreis für FB-Trainer Ismail Kartal auf ein Minimum zusammen. Zusätzlich verschärft wird die Personalnot durch fehlende Spielerlaubnisse von eigentlich fitten Akteuren. 

Mit 29 Spielern ist der Kader von Fenerbahçe durchaus groß und für die Doppelbelastung aus nationaler Liga und Europapokal ausgelegt. Bei genauerer Betrachtung fällt aber auf, dass sich die "Kanarienvögel" vor allem im Offensivbereich gut eingedeckt haben, während die Defensive selbst im Komplettaufgebot verhältnismäßig spärlich besetzt ist. Nun fällt ein Großteil der Abwehrakteure verletzungsbedingt aus – namentlich die beiden gesetzten Innenverteidiger Alexander Djiku und Rodrigo Becao sowie deren ersten Stellvertreter Serdar Aziz.

Weil auch Innenverteidiger Nummer 4, Luan Peres, verletzt ist und bei Nummer 5, Samet Akaydin, maximal eine kleine Hoffnung besteht, dass er bis zum Wochenende einsatzfähig ist, steht Fenerbahçe vor dem wichtigen Derby gegen Trabzonspor komplett ohne etatmäßigen zentralen Abwehrmann da. Sicher scheint aktuell nur, dass der eigentliche Linksverteidiger Jayden Oosterwolde notbedürftig nach innen einrücken wird. Neben wem der Niederländer dann spielt, ist völlig offen – in Kadıköy hofft man zumindest auf eine kurzfristige Heilung von Samet Akaydin.

Apropos Samet Akaydin; der 29-jährige Türke ist einer von sechs Spielern im Kader der "Kanarienvögel", die nicht für die Conference League spielberichtigt sind. Mit Mert Müldür (Rechtsverteidiger), Luan Peres (Innenverteidiger) und Bartuğ Elmaz (defensives Mittelfeld) sind davon vier weitere Defensivkünstler betroffen. Heißt im Umkehrschluss: Für das nach Trabzonspor anstehende Europapokal-Spiel gegen Ludogorets Razgrad wird Ismail Kartal erneut personell tüfteln müssen. Für den Fenerbahçe-Trainer ist das alles freilich keine angenehme Situation, weshalb intern der Bedarf an einem zusätzlichen Innenverteidiger, der im Winter-Transferfenster geholt werden soll, bereits auf zwei nach oben korrigiert wurde. Konkrete Namen werden indes noch nicht gehandelt.