Nach dem forensischen Befund, wonach die von Sadettin Saran abgegebene Haarprobe Spuren des Kokain-Konsums aufwies, wurde der Fenerbahçe-Präsident nach der Abgabe einer zweiten Probe in einem privatem Labor von der Istanbuler Provinzialgendarmerie festgenommen. Das gab dessen Verein am heutigen Nachmittag über seine offiziellen Kanäle bekannt. Inzwischen sei der Funktionär unter Auflagen aber wieder auf freiem Fuß.
Die Drogenaffäre rund um Fenerbahçe-Präsident Sadettin Saran spitzt sich immer weiter zu. Nachdem zunächst der Verdacht des Konsums und Besitzes illegaler Rauschmittelsubstanzen gegen ihn erhoben wurden, hatte es bei Sadettin Saran zuletzt eine Hausdurchsuchung gegeben, woraufhin dieser sich einen Drogentest unterzog. Dabei fiel das Ergebnis der Haarprobe positiv auf Kokain aus. Wie Fenerbahçe über die vereinseigenen Kanäle in einem Statement bekanntgab, hatte dieser positive Befund zu einer vorübergehenden Festnahme des 61-Jährigen geführt.
Staatsanwaltschaft bestätigt Festnahme Sadettin Sarans
Die Istanbuler Provinzialgendarmerie hat Sadettin Saran wegen des schwerwiegenden Verdachts des Besitzes und Konsums illegaler Rauschmittelsubstanzen festgenommen. Das gab die Pressestelle der Istanbuler Staatsanwaltschaft öffentlich bekannt und auch Fenerbahçe bestätigte diesen Umstand wenig später. Im Statement der Staatsanwaltschaft heißt es: "Im Zuge der fortlaufenden Ermittlungen gegen Steven Sadettin Saran, bei der zusätzliche Beweise sichergestellt wurden, ist dieser von der Istanbuler Provinzialgendarmerie in Gewahrsam genommen worden, wegen des Verdachts des Handels, Besitzes und Konsums illegaler Narkotika."
Fenerbahçe-Präsident unter Auflagen vorerst wieder frei
Nach der Aufnahme der Personalien auf der Polizeistation und der Abgabe eines formellen Statements vorm lokalen Gerichtsgebäude wurde Sadettin Saran anschließend unter richterlicher Aufsicht wieder freigelassen. Richterliche Aufsicht bedeutet in diesem Zusammenhang in der Regel, dass der Verdächtige die Behörden über seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort fortwährend unterrichten muss und auch, dass er nur über eine eingeschränkte Reisefreiheit verfügt. In diesem Fall ist davon auszugehen, dass eine der Auflagen für die Freilassung Sarans ist, dass dieser Istanbul bis zum nächsten richterlichen Beschluss nicht verlässt – offiziell bestätigt ist dies aber nicht.
Fenerbahçe bekräftigt Unterstützung des Präsidenten
Im Laufe des Tages veröffentlichte auch die Fenerbahçe-Vereinsführung ein Statement zu den gegenwärtigen Entwicklungen rund um den Präsidenten: "Unser Präsident Sadettin Saran wurde heute Abend im Rahmen der laufenden Ermittlungen von der Provinzgendarmerie in seinem Fenerbahçe-Büro festgenommen. Die Ermittlungen dauern noch an und werden im Rahmen der Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit unter der Zuständigkeit und Verantwortung der zuständigen Behörden fortgesetzt. Wir sind fest davon überzeugt, dass unser Präsident diesen Prozess wie bisher mit Vernunft und Gelassenheit überstehen wird. Die im Interesse unseres Vereins durchgeführten Arbeiten werden ohne Unterbrechung fortgesetzt; unser Präsident Sadettin Saran wird diese Tage hinter sich lassen und sich weiterhin entschlossen für unseren Verein einsetzen. Unser Aufsichtsratsvorsitzende, Şekip Mosturoğlu, die Mitglieder unseres Vorstands, die Anwälte unseres Vereins und die Anwälte unseres Präsidenten Sadettin Saran begleiten ihn während des gesamten Verfahrens."
Zweiter Drogentest soll für Klarheit sorgen
Wie sich die gegenwärtige Situation fortan entwickelt, steht derzeit noch völlig offen. Sollten sich der Verdacht des Drogenhandels und -Konsums bestätigen, drohen Sadettin Saran sowohl strafrechtliche als auch sportrechtliche Konsequenzen, die von einer Geldstrafe bis zu einer Gefängnisstrafe und einer Sperre von Seiten der TFF reichen können. Die Hoffnung des 61-Jährigen liegt nun vor allem auf dem zweiten Gutachten, das er bei einem privaten Labor in Auftrag gegeben hat. Trotz des positiven Befunds der Haarprobe auf Kokain, ist der erste Test insgesamt nicht eindeutig, da laut öffentlichem Statements des Forensischen Medizinischen Instituts Istanbul die Nagel-, Urin-, und Blutprobe jeweils negativ ausgefallen waren.