Fenerbahçes Jagd nach einem neuen Innenverteidiger

In der letzten Woche ließen die "Kanarienvögel" aufhorchen und präsentierten gleich vier neue (potentielle) Stammspieler an einem Tag. Für die größte Problemzone wurde allerdings bisher kein neuer Akteur verpflichtet. Das soll sich bald ändern.

Die Neuzugänge Mert Yandaş, Gökhan Gönül, Caner Erkin und Filip Novak sind alle sinnvolle Verstärkungen für den insgesamt schwachen Kader der letzten Spielzeit. Auch der zuletzt intensiv gehandelte José Ernesto Sosa wäre – trotz seines Alters – eine echte Verstärkung. Während auf den defensiven Außen und in der Schaltzentrale also die richtigen Schritte unternommen wurden und werden, ist die größte Baustelle aktuell noch offen. Fenerbahçe braucht unbedingt neue Innenverteidiger, wenn man die Probleme der jüngsten Vergangenheit beheben möchte. Durch eine wilde und letztendlich peinlich schlechte Kaderplanung standen die Gelb-Marineblauen in der letzten Saison zeitweise komplett ohne gelernten Innenverteidiger im Kader da. So wurden eigentlich gute Spieler, wie der bemitleidenswerte Jaílson oder Ozan Tufan, in der Abwehrzentrale verheizt, während Zanka und Rami abgegeben wurden, Falette zeitweise nicht für den Spielbetrieb gemeldet werden konnte und Sadık Çiftpınar sich schwer verletzt hatte. In Kadıköy hat man dieses Problem allerdings erkannt und ist auf der intensiven Suche nach mindestens einem Nebenmann für Serdar Aziz.

In den letzten Wochen war in dieser Richtung vor allem der Name Eric Bailly zu lesen. Der 25-jährige Ivorer steht zwar noch bis 2022 bei Manchester United unter Vertrag, kommt dort allerdings zu selten an Kapitän Harry Maguire und Victor Lindelöf vorbei. Vor allem bedingt durch eine langwierige Knieverletzung kam er nur zu insgesamt elf Profi-Einsätzen in allen vier Wettbewerben zusammen. Klar gegen einen Wechsel nach Istanbul spricht allerdings das Preisschild: stolze 38 Millionen Euro hatte der 34-fache Nationalspieler bei seinem Wechsel 2016 gekostet. Allerhöchstens eine Leihe wäre somit wohl möglich. Da Bailly nun aber wieder fit ist, dürfte er zunächst erneut seine Chance bei den "Red Devils" suchen.

Anders sieht es allerdings beim zweiten heißen Kandidaten aus: Mauricio Lemos ist Nationalspieler Uruguays, 24 Jahre alt und kam bei UD Las Palmas zu 26 Einsätzen in der zweiten spanischen Liga. Nun wollen die Kanaren ihn allerdings offenbar gerne abgeben und wären bereits bei einer Ablösesumme um eine Millionen Euro gesprächsbereit. Für verschiedene spanische Medien gilt der Wechsel nach Kadıköy bereits als sicher. Fenerbahçe selbst hält sich noch bedeckt, Lemos würde allerdings genau den Anforderungen entsprechen. Aktuell ist diese Spur sicherlich die heißeste.

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