Am vergangenen Sonntagabend kam Fenerbahçe ohne die Top-Scorer Kruse und Muriqi nicht über ein torloses Unentschieden in Malatya hinaus. Es war bereits der vierte Punkteverlust gegen ein Mittelklasse-Team. Das Fehlen der zentralen Fixpunkte in der Offensive wollte Trainer Ersun Yanal dabei nicht als Ausrede gelten lassen.
Fenerbahçe tritt auf der Stelle. Ohne die verletzten Max Kruse und Vedat Muriqi trat der 19-fache türkische Meister in Malatya an und verpasste mit dem 0:0-Remis einen wichtigen Schritt im Meisterschaftskampf. "Wir sind heute auf einen guten Gegner getroffen, haben in der Defensive nicht viel zugelassen, es aber vorne verpasst, unsere Chancen zu nutzen" erklärte Trainer Ersun Yanal den Spielverlauf. Die dickste Möglichkeit zum Tor vergab ausgerechnet der bisweilen zuverlässsige Kapitän Emre Belözoğlu. Der 39-jährige Mittelfeld-Routinier vergab in der neunten Minute (!) der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach schier endlos langem VAR-Chaos einen Elfmeter. "Verwandeln wir den Elfmeter, gewinnen wir wahrscheinlich", bilanziert Yanal. Bis auf den vergebenen Strafstoß hatte Fenerbahçe aber auch nicht viele Einschussmöglichkeiten auf des Gegners Tor.
Auswärtsschwäche kostet Tabellenführung
Für Kruse und Muriqi starteten in Malatya Tolga Ciğerci und Alper Potuk. Eine Entscheidung, die sich weniger als cleverer Schachzug Yanals, sondern mehr alternativloser Ersatz entpuppte. Alper, der seit über einem Jahr zum ersten Mal wieder in der Startelf stand, habe sich laut Yanal zwar den Startplatz durch gute Trainingsleistungen verdient. In der Rolle des zentralen Angreifers fand sich Alper jedoch nie zurecht und wurde in der 71. Minute durch Garry Rodrigues ersetzt. "Wir haben mit Problemen zu kämpfen. Die Verletztensituation lasse ich aber nicht als Ausrede gelten", antwortete Yanal auf die Frage, wieso es wieder nichts mit einem Sieg in der Fremde wurde. Nach Alanya, Ankara und Kayseri ist Malatya das vierte Spiel, indem die "Kanarienvögel" Federn lassen. Immerhin sieht es derzeit so aus, als würden Kruse und Muriqi in dieser Woche wieder komplett ins Mannschaftstraining einsteigen.