LONDON, ENGLAND - JUNE 29: Joachim Loew, Head Coach of Germany reacts prior to the UEFA Euro 2020 Championship Round of 16 match between England and Germany at Wembley Stadium on June 29, 2021 in London, England. (Photo by Matthew Childs - Pool/Getty Images)

Fenerbahçe: Trainer-Träumereien um Löw

Obwohl schon des Öfteren abgesagt und Gerüchte immer vereint wurden, gibt Fenerbahce die schier unmöglich zu verpflichtende Trainer-Personalie Joachim Löw nicht auf. Jedoch nicht als Favoritenlösung, sondern als erste Alternative. Und als Vermittler ausgerechnet der einst von Löw mit abgewatschte Mesut Özil. 

Schon im vergangenen Sommer geisterte die abstruse und nüchtern betrachtet, völlig illusorische, Vorstellung durch die türkischen Medienblätter, dass Joachim Löw neuer Trainer von Fenerbahçe werden könnte. Die "Kanarienvögel", die vor der Saison einen neuen Cheftrainer suchten, und dabei vor allem einen großen Namen aus dem Ausland bevorzugten, fragten auch beim seinerzeit gerade erst zurückgetretenen Deutschland-Nationalcoach an, kassierten aber eine prompte abfuhr. Mit Vitor Pereira ist dessen C-Lösung aus dem Sommer nun schon wieder weg – und Joachim Löw zurück auf dem Radar in Kadıköy!

Damals wie heute habe Fenerbahçe laut übereinstimmenden Medienberichten erneut bei Löw angefragt, um sich auch diesmal eine zweite Absage einzuhandeln. Zwar hatte Löw im Frühjahr erklärt, dass es für ihn nicht vorstellbar sei, direkt nach dem EM-Turnier eine neue Aufgabe in einem Verein anzugehen, und so einen für ihn neuen Job auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Doch nun soll der 61-Jährige eher auf Angebot aus Spanien und/oder England warten, nicht etwa aus der Türkei.

Kommt Bilic nicht, wird nochmal bei Löw angeklopft

Auch bei Fenerbahçe selbst ist man zur Einsicht gekommen, dass eine Rückkehr des 1998 für ein Jahr am Bosporus bereits arbeitenden Deutschen kaum zu ermöglichen ist. Man fokussiere sich deshalb aktuell vornehmlich auf Slaven Bilic, bei dem die Aussichten zumindest besser scheinen, diesen zum neuen Jahr einstellen zu können. Sollte es widererwartend mit dem Kroaten nicht klappen, würde man – so spekulieren es türkische Medien – aber erneut bei Joachim Löw anklopfen. Dann mit einem hochdotierten, langfristigen Vertrag – und Mesut Özil als Vermittler. 2018, als Özil nach dem deutschen WM-Desaster zum Sündenbock einer ganzen Nation wurde, trennten sich die Wege des Mittelfeldspielers und seines einst größten Förderers. Erst im September bekräftigte Özil den Wunsch einer Aussprache, erklärte, dass Löw "immer zu einem Fenerbahçe-Spiel eingeladen ist. Vielleicht ja dann neben einem klärenden Gespräch auch als Verhandlung. Fenerbahçe träumt zumindest davon.

Foto: Matthew Childs / Getty Images