Statt einer rauschenden Derbynacht bekamen die Fans am Sonntag ein langweiliges Spiel zwischen zwei weitestgehend ideenlosen Teams zu sehen. Auch die bisher so starke Offensivabteilung der "Kanarienvögel" blieb vieles schuldig.
Jorge Jesus schickte eine offensive und sehr variable Dreierreihe ins Rennen. Valencia, Pedro und Kahveci bringen in der Theorie alles mit was es braucht, um eine Defensive in Bedrängnis zu bringen. Ausgerechnet gegen die verhassten Nachbarn vom Dolmabahçe-Palast blieben sie den Nachweis dieser Qualität allerdings schuldig. Nur achtmal schossen die Gäste überhaupt in Richtung Tor, dabei sind Versuche von Szalai und Co allerdings schon mitgezählt. Jesus könnte das für die kommenden Aufgaben zum Umdenken bewegen. Gerade ein echter Neuner wie Michy Batshuayi könnte gegen Larnaka am Donnerstag eine Option werden. Grundsätzlich verfügt Fenerbahçe nämlich gleich über einige Spieler, die scharfe und genaue Flanken in den Strafraum bringen können. Mit der flinken und eher spielstarken Besetzung vom Derby fehlen dabei allerdings die Abnehmer. Valencia kommt viel über sein Tempo und ist nicht nur aufgrund der bisher sieben Treffer eigentlich aktuell ein Fixpunkt. Die Kombination mit den zwei Technikern neben und hinter ihm trug allerdings kaum Früchte.
Gegen Larnaka braucht es einen neuen Ansatz
Auch der vielleicht bisher formstärkste Angreifer wurde gegen Beşiktaş schmerzlich vermisst. Mit Joshua King bekommt die Offensive der Gelb-Marineblauen noch mehr Tiefe und davon profitieren wiederum auch Spieler wie Pedro und Kahveci. Gegen die Zyprioten von AEK Larnaka werden andere Qualitäten als im Derby gefragt sein. Der Außenseiter wird die "Kanarienvögel" kommen lassen und auf Konter setzen. Genau da könnte dann die Besetzung vom Sonntag wieder grundsätzlich richtig sein, ein echter Wandspieler wäre aber eine sinnvolle Ergänzung. Das torlose Derby sollte für die Zukunft allerdings eine Lehre sein. Gegen starke und mitspielende Gegner benötigt man ein besseres Konzept. Da allerdings Weghorst am Ende gleich zweimal knapp verpasste, macht man sich bei Beşiktaş wohl nicht nur ähnliche Gedanken, sondern wird sich auch mehr über das Unentschieden ärgern.