Fenerbahçe haderte nach dem 1:3 bei Gaziantep mal wieder mit dem Schiedsrichter. Während man in dieser Hinsicht allerdings kaum Möglichkeiten hat, gilt es, in der eigenen Mannschaft dringend an einige Stellschrauben zu drehen.
Sechs Gegentore in den letzten beiden Partien sind schlicht zu viel. Das zweite Problem: auch vorne präsentieren sich die "Kanarienvögel" viel zu harmlos, lassen Kreativität vermissen und kommen dementsprechend auch zu zu wenigen Chancen. Hier wiegen die Ausfälle von Diego Perotti, Enner Valencia und dem eigentlichen Stürmer Nummer Eins Mbawana Samatta schwer. Vor dem Spiel gegen Başakşehir gibt es nun die nächste Hiobsbotschaft. Dimitrios Pelkas, einziger Torschütze gegen Gaziantep und aktuell beste Offensivkraft, muss mit einer Gelbsperre zusehen. Sollte keiner der oben genannten Akteure unerwartet fit werden, wird die Luft langsam dünn. Sosa könnte zurück in die erste Elf rotieren und Tufan auf die Zehn oder den rechten Flügel schieben. Was auf dem Papier nach einer guten Lösung klingt, hatte in den bisherigen Spielen eher mittelmäßigen Effekt. Die zweite Option wäre Mame Thiam, der sich zuletzt zwar leicht verbessert zeigte, insgesamt aber noch nicht wirklich in Kadıköy angekommen ist. Das gilt erst recht für Sinan Gümüş und auch Youngster Ömer Beyaz scheint bei Trainer Erol Bulut nicht hoch im Kurs zu stehen. Dem 17-Jährigen fehlen aktuell trotz seines unbestreitbar großen Talents schlicht noch die physischen Voraussetzungen, um sich gegen die körperlich robusten Verteidiger der Süper Lig durchzusetzen.
Auch Başakşehir im Abwärtstrend
Der nächste Gegner befindet sich aktuell ebenfalls in einer Abwärtsspirale. Başakşehir konnte die letzten vier Ligaspiele nicht gewinnen und wurde dazu noch im Nachholspiel der Champions League von PSG abgeschossen. Nach dem jüngsten 7:0 im Pokal konnten die Istanbuler am letzten Spieltag der Süper Lig durchschnaufen. Aktuell liegt der amtierende Meister allerdings auf Platz 13 und läuft sämtlichen Zielen und Erwartungen hinterher. Nach einer zwischenzeitlichen Hochphase mit vier Siegen, musste man sich zuletzt wieder nach unten orientieren. Die Partie gegen den Stadtnachbarn ist eine Chance, um endlich wieder ein Ausrufezeichen zu setzen. Das gilt allerdings eben auf beiden Seiten. Fenerbahçe gegen Başakşehir – das klingt nach einem Topspiel, ist aktuell allerdings ein Krisengipfel.