Ozan Tufan ist zurück und soll direkt wieder eine wichtige Rolle einnehmen in Kadıköy. Die wirklichen Probleme seines Teams wird allerdings auch der Nationalspieler eher nicht lösen können.
Die Ehre wurde dem Rückkehrer selbst etwas zu viel: Als Ersatzkapitän Sosa Ozan Tufan nach seiner Einwechslung direkt wieder die Binde übergeben wollte, lehnte dieser zunächst dankend ab und übernahm das Amt erst nach Herausnahme seines argentinischen Kollegen. Tufan ist zurück und wurde von Trainer Kartal nahtlos wieder eingegliedert. Der 26-Jährige saß nicht nur direkt wieder auf der Bank, sondern wurde auch für die Europa Conference League gemeldet – anders als Diego Rossi, der dafür neben dem verliehenen Max Meyer gestrichen wurde. Eine Halbzeit durfte Tufan gegen Başakşehir mitwirken, einen großen Einfluss auf das Spiel hatte er allerdings nicht.
Sein England-Abenteuer ging sehr unrühmlich und insgesamt enttäuschend zu Ende. Die Premier League war mindestens eine Nummer zu groß. Fenerbahçe hofft allerdings auf den Rückkehrer. Das spricht einerseits für Tufans Qualitäten, zeigt andererseits aber auch, wie wenig Vertrauen dem sonstigen Kader entgegengebracht wird.
Ozan ist eher Arbeiter als Regisseur
Es scheint bereits jetzt schon klar zu sein, dass Tufan wieder für die Stammelf eingeplant ist. Das gilt umso mehr, da Kapitän Özil angeschlagen ist und İrfan Can Kahveci sich eine komplizierte Schulterverletzung zugezogen hat. Tufan hat keinesfalls die technischen und taktischen Fähigkeiten seiner beiden Kollegen, wird nun aber dennoch für sie einspringen müssen. Denkbar ist ein System mit zwei Achtern vor dem verbliebenen Strategen Sosa. Yandaş und Tufan versuchten sich am Samstag an dieser Aufgabe, zeigten allerdings auch, dass die fehlende Kreativität so nicht auszugleichen ist. Das wird wohl auch in den kommenden Spielen das Problem sein. Tufan hat durchaus die Anlagen, seinem Team zu helfen. Seinen Arbeitseifer und seine Schusstechnik könnten den Gelb-Marineblauen in jedem Fall gut gebrauchen. Dass er allerdings die tieferliegenden Probleme hinsichtlich der Chancenentwicklung und generellen Spielkultur löst, scheint unwahrscheinlich. Zum Hoffnungsträger eignet sich Ozan Tufan daher nur bedingt.