Neben dem wieder einmal nicht gewonnen Heimspiel gegen Antalyaspor sitzt der Frust bei Fenerbahçe vor allem wegen den aus ihrer Sicht falschen Schiedsrichterentscheidungen tief. Der VAR schaue überall hin, nur nicht dort, wo er sollte, lautet die Anschuldigung von FB-Trainer Erol Bulut. Immerhin droht der verletzt ausgewechselte Mesut Özil nicht allzu lange auszufallen.
Wer die Szenen in der 66. Spielminute des gestrigen Donnerstagabendspiel zwischen Fenerbahçe und Antalyaspor verfolgte und es mit Gelb-Marineblau hielt, dem dürfte der Schweiß von der Stirn gelaufen sein. Angebunden auf einer Trage und im Schlepptau von gleich sechs Sanitätern wurde Mesut Özil verletzt vom Feld getragen. Fenerbahçe führte noch am Abend eine MRT-Untersuchung durch und gab die Diagnose im Anschluss bekannt: Sprunggelenksverletzung, Ausfallzeit mindestens zwei Wochen. Angesichts Özil langsam ansteigender Form nach zuvor zehn Monaten bei Arsenal ohne praktisch jene Spielpraxis, ist das mit Sicherheit ein herber Dämpfer. Mit Blick auf die Bilder bei der Auswechslung dann aber doch eher als Entwarnung zu werten – keine Horror-Verletzung, der Spielmacher dürfte noch im März zurück auf den Rasen kehren.
Für Ärger sorgte die Verletzung freilich trotzdem. Der Grund: Übeltäter Fredy, beim 1:1-Unentschieden als Torschütze ohnehin schon an diesem Abend der Spielverderber in Kadıköy, sah gelbvorbelastet dafür nicht die Ampelkarte. Für Fenerbahçe-Trainer Erol Bulut unverständlich, der sich im Nachgang der Partie aber vor allem wegen der umstrittenen Elfmeterszene aufregte: "Veysel Sarı trifft Pelkas im Strafraum klar beim gemeinsamen Versuch an den Ball zukommen, dadurch verliert Pelkas das Gleichgewicht", so die Einschätzung des 46-Jährigen. Schiedsrichter Hakem Ümit Öztürk entschied im Spielverlauf zunächst auf Elfmeter, revidierte seine Entscheidung erst nach Rücksprache mit dem VAR. Bulut dazu: "Ich weiß nicht wo der VAR seine Augen hat, wo der hinschaut. Solche Fehler sollten nicht passieren."