Vor wenigen Tagen wechselte Steven Caulker ablösefrei von Fenerbahçe zum Istanbuler Stadtrivalen Fatih Karagümrük, wo der 30-Jährige wieder regelmäßig auf dem Rasen stehen will. Über seine glücklose Zeit bei den Gelb-Marineblauen äußerte sich Caulker gegenüber "BBC Africa" nun ebenso ehrlich wie kritisch.

"Es war ein Fehler, zu Fenerbahçe zu gehen", bringt es der Innenverteidiger auf den Punkt. Widersprechen wird Steven Caulker wohl niemand, denn in rund 14 Monaten bei den "Kanarienvögeln" konnte er keinen einzigen Pflichtspiel-Einsatz für die Truppe vom Bosporus verzeichnen. Stattdessen wurde der Nationalspieler von Sierra Leone knapp zehn Wochen nach seiner Ankunft im Juli 2021 nach Gaziantep verliehen. Bei den Südostanatoliern verbrachte Caulker die vergangene Saison 2021/22 und kam dort 25-Mal im türkischen Fußball-Oberhaus zum Einsatz. Mit ordentlichen Leistungen bei Gaziantep im Rücken nach Kadıköy zurückgekehrt, erhoffte sich der in London geborene Defensivspieler einen Neustart bei Fenerbahçe – ein Wunsch, der nicht erfüllt werden sollte.

Höchste Priorität: Einsatzzeit

Zwar wurde bei den Gelb-Marineblauen in diesem Sommer ein umfassender personeller Umbruch mit dem Trainerwechsel auf Jorge Jesus und zahlreichen Transfers vollzogen, doch Caulker profitierte davon keineswegs – eine Neubewertung seiner Rolle blieb aus. Gegenüber "BBC Africa" gab der ehemalige Premier-League-Spieler dies als Hauptgrund für seinen Abschied von den "Kanarienvögeln" an: "Ein Jahr bei Fenerbahçe zu bleiben, ohne zu spielen, war für mich keine Option. Ich wollte zu einem Verein wechseln, bei dem der Trainer auf mich setzt." Damit spielt Caulker auf die italienische Legende Andrea Pirlo an. Seit dieser Saison fungiert der 43-Jährige als Übungsleiter bei Fatih Karagümrük. Ob Pirlo bereits am morgigen Samstag beim Auswärtsspiel in Sivas (18.15 Uhr MEZ, LIVE! im LIGABlatt Match Center) auf die Dienste seines Neuzugangs zurückgreift, bleibt abzuwarten.