Nach dem 2:0-Hinspielsieg vergangene Woche in Wien gab sich Fenerbahçe auch im Rückspiel am Donnerstagabend gegen Austria Wien keine Blöße und fertigte den Gast aus Österreich mit 4:1 ab. Damit ziehen die "Kanarienvögel" in die Gruppenphase der Europa League ein.
Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel in Wien beorderte Fenerbahçe-Trainer Jorge Jesus die Abwehr-Viererkette, bestehend aus Osayi-Samuel, Lemos, Gustavo Henrique und Peres, auf den Rasen. Davor bildeten Rossi, Crespo, Yuksek und Alioski das durchaus offensiv ausgerichtete Mittelfeld. Hinzu kam die Doppelspitze aus Dursun und dem hängend agierenden Kahveci.
Fenerbahçe erwischte einen guten Start in das Spiel und setzte die Wiener Austria früh unter Druck. Nach einem Kopfball des aufgerückten Gustavo Henrique nach Flanke von Alisoki von der linken Seite konnte der Ex-Bayern-München-Keeper, Früchtl, für die Gäste noch parieren. Wenige Minuten später war der Austria-Schlussmann dann machtlos: Einen Distanzschuss von Yuksek (12.) aus rund 25 Metern halbrechter Position fälschte ein Wiener derart ab, dass der Schuss zur Bogenlampe wurde und schließlich hinter Früchtl im linken Torwinkel einschlug – für Fenerbahçe ein glücklicher, wenngleich auch sehenswerter Treffer zur Führung. In der Folge hatten die von den eigenen Fans angepeitschten "Kanarienvögel" wenig Mühe, das Spielgeschehen zu kontrollieren. Kurz vor der Pause dann der nächste Schlag: Ein Eckball von der linken Seite rutschte in der Mitte durch, am zweiten Pfosten musste der völlig freie Kahveci (44.) so nur noch einnicken. Eine über weite Strecken tadellose erste Hälfte der Hausherren bekam dann aber noch unmittelbar vor dem Pausenpfiff einen Makel in Form des Anschlusstreffers der Gäste: Fitz war nach einem Einwurf wacher als Alioski, entwischte dem Nordmazedonier, hob den Ball in die Mitte, wo Martins (45.) einköpfte – eine Szene, in der Fenerbahçe kollektiv schon mit den Kopf im Kabinentrakt zu sein schien.
Von einer möglich aufkommenden Unsicherheit bei Fenerbahçe nach dem Seitenwechsel aber keine Spur – zwar kam Austria Wien vereinzelt zu Abschlüssen, insgesamt hatte die Kadıköy-Elf das Spiel und den Gegner aber weiter im Griff. 20 Minuten vor dem Ende dann die endgültige Entscheidung, und das in passender Manier von internationaler Klasse: Über die linke Seite spielte sich Fenerbahçe nach vorne, Rossi bediente Kahveci (70.) an der Strafraumgrenze, der den Ball von dort unwiderstehlich und frech per Lupfer ins lange rechte Eck hob. Austria Wien war geschlagen – und Fenerbahçe legte nochmal nach: Am rechten Austria-Sechzehner eroberte der eingewechselte Yandas den Ball, machte zwei, drei kurze Schritte und schickte den Ball dann nicht weniger spektakulär mit der Innenseite scharf in den rechten Knick (79.).
In Hin- und Rückspiel schlug Fenerbahçe Austria Wien damit mit 6:1 und löst damit hochverdient das Ticket zur Gruppenphase der Europa League. Am morgigen Freitagmittag werden dann die drei Gruppengegner der Istanbuler ausgelost.