Ein Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten aus Malatyaspor? Das sollte doch eine sichere Nummer für Fenerbahçe werden, oder? So richtig Lust auf ein gutes Spiel hatten die "Kanarienvögel" gestern nicht, vielmehr dachten sie sich: So ein kleines Spektakel wäre doch wieder einmal schön. Der 3:2-Sieg war schmeichelhaft, doch am Ende standen die drei Punkte.

Dass Fenerbahçe das spielbestimmendere Team war, überraschte von Anfang an wenig. Zwingend aber wurde die Mannschaft kaum. Die Gäste traten auf, wie eine unterlegene Mannschaft eben auftritt: Bloß nichts riskieren, ein Pünktchen ist doch gar nicht so schlecht. Nach der ereignislosen ersten Hälfte konnte man sich kaum vorstellen, dass die zweiten 45 Minuten eine Menge Action bereithalten würden. Der erste Aufreger: Gökhan Töre sah in der 65. Spielminute die rote Karte, folglich spielte Fenerbahçe nun in Überzahl. Das nutzten sie sofort, denn nur fünf Minuten nach dem Platzverweis erzielte Vedad Muriqi die Führung. Verdient? Das interessierte die "Kanarienvögel" wenig, nun sollte der Sieg über die Zeit gebracht werden.

Vier Tore in 15 Minuten

Das schien zu klappen, doch plötzlich drehte der Underdog auf. Youssouf Ndayishimiye traf in der 81. Minute zum Ausgleich, Mitchell Donald markierte acht Minuten später die Führung. Auf einmal jubelte der Außenseiter, die Partie schien entschieden. Dann aber besann sich Fenerbahçe doch noch seiner Favoritenrolle. Ozan Tufan wurde zum Helden, denn nach seinem Ausgleich in der 91. Spielminute gelang in der sechsten Minute der Nachspielzeit auch noch der unfassbare Siegtreffer! Das verrückte Spektakel ließ alle Dämme brechen, doch nach der Partie wussten die "Kanarienvögel": Unser Spiel war unterirdisch. Viermal schossen die Spieler aufs Tor, drei Schüsse trafen ihr Ziel. "Wir haben sehr schlecht gespielt. Eine Mannschaft wie wir hat kein Recht, so zu spielen. Das ist nicht akzeptabel.", so Muriqi.