Nach einer äußerst ereignisarmen ersten Halbzeit, deren einziger Höhepunkt ein Platzverweis war, hatte Fenerbahçe trotz eines frühen Führungstreffers auch ab Minute 46 einen schweren Stand. Für die Erlösung sorgte schließlich Neuzugang Perotti per Elfmeter und hievte sein Team damit vorerst auf Platz 1.

Erol Bulut setzte gegen den verletzungsgeplagten Tabellensiebten weitestgehend auf die Elf, die Trabzonspor besiegt hatte. Lediglich in der Viererkette ersetzte Aziz Lemos. Der Innenverteidiger hatte dann auch nach gut zehn Minuten die erste dicke Chance, konnte den Ball allerdings nicht im Tor unterbringen. Die Gäste waren erwartungsgemäß spielbestimmend und schnürten Antalyaspor in der eigenen Hälfte ein. Valencia, Tufan und Samatta kamen zwar zu vielversprechenden Abschlüssen, konnten allerdings Torhüter Ruud Boffin nicht vor Probleme stellen. Stattdessen gelang es insbesondere Nuri Şahin das Spiel der Gastgeber zu beruhigen. Der ehemalige Dortmunder ließ sich immer wieder tief zwischen die eigenen Innenverteidiger fallen und ordnete das Spiel seines Teams von hinten. Das Ergebnis war ein echtes Montagsspiel ohne Höhepunkte, das sich größtenteils im Mittelfeld abspielte. So blieb der letzte Aufreger des ersten Durchgangs dann auch negativer Natur. Beim ersten vielversprechenden Angriff Antalyaspors war Adis Jahović Serdar Aziz unnötig und mit voller Wucht auf die Ferse getreten. Nach Eingreifen des VAR und einem Blick auf die Zeitlupe blieb ein Platzverweis die einzige Option. Somit war klar, dass Antalya den gesamten zweiten Durchgang in Unterzahl würde bestreiten müssen.

Aufopferungsvolle Gastgeber

Die Quittung folgte unmittelbar nach Wiederanpfiff. Valencia setzte sich stark auf der rechten Seite durch, passte in den Rückraum auf Tufan und der erneut starke Nationalspieler schloß überlegt flach in die rechte Ecke ab (49.). Jetzt schien alles für Fenerbahçe zu laufen, doch das Gegenteil war der Fall. Dieses Mal setzte sich Orgill nach einem simplen weiten Abstoß gut durch, schlug den Ball in die Mitte, wo Podolski zwischen Tisserand und Erkin sehenswert zum Abschluss kam und mit der ersten echten Torchance den Ausgleich erzielte (52.). Die Folge waren wütende Angriffe der Gäste. Ball um Ball kam in den Strafraum und Samatta sowie Pelkas verpassten zunächst denkbar knapp, dann hämmerte Gustavo einen Fernschuß an die Latte. Bulut reagierte und brachte Perotti und Cissé für Sosa und Pelkas, doch der Ball wollte nicht ins Tor und selbst hunderprozentige Chancen von Cissé und Aziz wurden noch auf der Linie geklärt. So musste mal wieder eine Standardsituation helfen. Diego Perotti war im Strafraum gelegt worden, schnappte sich den Ball und verwandelte den fälligen Strafstoß souverän (84.). Ganze sieben Minuten Nachspielzeit musste Fenerbahçe durchstehen, doch den Gastgebern war die Unterzahl nun klar anzumerken. Für Gleichstand sorgte der eingewechselte Sinan Gümüş dann noch zumindest in Hinsicht auf die Spieleranzahl. Zunächst schlug er den Ball weg und rempelte dann auch noch den Schiedsrichter an. Die gelb-rote Karte in der siebten Minute der Nachspielzeit änderte allerdings nichts mehr am Endergebnis.