Beim Trip nach Sivas waren für Fenerbahçe drei Punkte fest eingeplant. Es kam allerdings anders. Nach einer schwachen Vorstellung muss sich der Favorit mit einem Unentschieden zufrieden geben und Beşiktaş vorerst davonziehen lassen.

Ohne den gesperrten Ozan Tufan schickten die "Kanarienvögel" Torhüter Bayındır, Novak, Çiftpınar, Tisserand und Sangaré in der Abwehr, Gustavo und Yandaş auf der Doppelsechs sowie die Offensiven Thiam, Pelkas, Valencia und Samatta ins Rennen.

Die Partie hätte beinahe mit einer kalten Dusche begonnen: Tisserand verschätzte sich bei einem langen Ball nach zwei Minuten, doch Bayındır konnte Yatabarés Schuss im letzten Moment neben das Tor lenken. Leider verletzte sich der Kongolese allerdings bei dieser Aktion und musste wenige Minuten später gegen Lemos ausgewechselt werden. Ein weiterer Rückschlag für Fenerbahçe folgte gut zehn Minuten später: Nach einer Ecke schoß Gradel aus dem Rückraum aufs Tor, Yatabaré hielt den Fuß dazwischen und ließ Bayındır so keine Chance (18.). Die Gäste boten eine insgesamt schwache Vorstellung, zeigten sich ideenlos und fahrig in der Offensive und unkonzentriert bei gegnerischem Ballbesitz. Sivasspor hatte daher eigentlich kaum Probleme, brachte dann aber den Favoriten kurz vor der Pause wieder zurück ins Spiel. Yandaş fing vor dem gegnerischen Strafraum einen Ball ab, zirkelte ihn auf das Tor und traf dabei Appindangoyé an der Hand. Den folgerichtigen Elfmeter verwandelte Valencia zum schmeichelhaften Ausgleich (45.+1).

Schwache zweite Hälfte

Fenerbahçe kam nicht nur personell unverändert aus der Kabine, sondern auch spielerisch. Der Auftritt der Gäste in Gold wirkte lethargisch und so hatte Sivasspor erneut wenig Mühe, das eigene Tor zu verteidigen. Bulut reagierte und brachte nach einer guten Stunde Sosa für den wirkungslosen Thiam, eine wirkliche Besserung wollte sich allerdings nicht einstellen. Der Tabellenzweite fand keinerlei Zugriff im Mittelfeld und auch von der zuletzt so erfolgreichen Variabilität im Sturm war nur wenig zu sehen. Ein letztendlich völlig ungefährlicher Fernschuss von Lemos zeigte so nicht nur schmerzhaft die Probleme der "Kanarienvögel", sondern war auch ihre beste Chance im zweiten Durchgang. Mit Erkin für Yandaş versuchte Bulut zehn Minuten vor dem Ende zumindest noch das Flügelspiel zu beleben und dieser Kniff hätte beinahe zum Erfolg geführt, Samatta konnte eine Flanke von links allerdings nicht im Netz unterbringen. Stattdessen schienen nun die Gastgeber auf ihre Chance zu lauern, scheiterten mit ihren Kontern allerdings am Pfosten, an Gustavo oder an Bayındır. So blieb es beim verdienten, aber enttäuschenden 1:1.