Den perfekten Saisonstart konnte Fenerbahçe im Heimspiel gegen Sivasspor nicht fortsetzen. Die Führung von Osayi-Samuel (23.) wurde nach einem Patzer von Altay durch Henrique (45.) per Elfmeter egalisiert. Ein lethargischer Auftritt in der Offensive, in der unter anderem Berisha und Rossi ihr Startelf-Debüt feierten, sorgte letztlich für den ersten Ausrutscher in der Liga.

Vítor Pereira setzte einmal mehr auf sein bewährtes 3-4-3-System. Für Atilla Szalai, der mit der ungarischen Nationalmannschaft im Einsatz war und zunächst eine Pause bekommen sollte, rückte Serdar Aziz neu in die Innenverteidigung. Für die verletzungsbedingt ausfallenden Nazım Sangare, Ferdi Kadıoğlu sowie Jose Sosa rückten positionsgetreu Osayi-Samuel, Muhammed Gümüşkaya und Miha Zajc nach. Die Neuzugänge Mergim Berisha und Diego Rossi feierten ihr Debüt für die "Kanarienvögel" und bildeten gemeinsam mit Startelfrückkehrer Mesut Özil die neu formierte Offensivreihe.

Die Partie startete etwas verhalten, wobei die Pereira-Elf versuchte, das Spiel an sich zu reißen. Durch Rossi (12.) kam man das erste Mal gefährlich in den Strafraum. Das starke Dribbling konnte der Uruguayer mit einem Schlenzer nicht vollenden. Die Gäste aus Sivas blieben keinesfalls passiv und lauerten mutig auf ihre Chance und wären beinahe durch Gradel (17.), der völlig freistehend und unbedrängt einen Kopfball über das Tor setzte, in Führung gegangen. Nur wenige Minuten später musste Pereira erstmals wechseln und brachte Szalai (22.) für den verletzten Tisserand. Kaum war Szalai im Spiel gelang Fener der erste Treffer. Nach einem Pass von Gustavo setzte sich Rossi über die linke Seite durch und brachte eine Flanke in den Strafraum, die die Sivas-Verteidiger allerdings nicht entscheidend klären konnten. Der lauernde Osayi-Samuel (23.) setzte nach und stocherte den Ball mit einem Linksschuss unter die Latte. Daraufhin flachte das Spiel etwas ab und beide Mannschaften schafften es kaum, gefährlich in das letzte Angriffsdrittel zu kommen. Kurz vor der dem Halbzeitpfiff brachte dann Feners Altay Bayındır seine Mannschaft um den Lohn der ersten Hälfte. Der junge Torhüter verzettelte sich im Dribbling gegen Pedro Henrique und brachte den Angreifer dann zu Fall. Zunächst ließ Schiedsrichter Halis Özkahya das Spiel weiterlaufen, ehe der VAR eingriff und letzterer nach Einsicht der TV-Bilder doch noch auf Strafstoß entschied und Altay mit der Gelben Karte verwarnte. Den fälligen Strafstoß verwertete der gefoulte Henrique (45.) mit einem trockenen Schuss ins linke untere Eck. Denkbar unglücklich ging es aus Sicht der Gelb-Marineblauen mit einem Unentschieden in die Halbzeit.

Keine Durchschlagskraft in der Offensive

Personell unverändert drängte Fener zu Beginn der zweiten Halbzeit auf den Führungstreffer, das Tor trafen jedoch einmal mehr die Gäste. Der Kopfballtreffer von Gradel (56.) wurde allerdings aufgrund einer Abseitsposition aberkannt. Pereira reagierte kurz darauf und brachte mit Valencia (59.) und Kahveci (59.) für Berisha und Özil zwei frische Offensivkräfte. Viel sollten die Einwechslungen allerdings nicht bewirken. Lediglich ein Distanzschuss von Gustavo (69.) sowie ein Torschuss von Osayi-Samuel (69.) sprangen dabei heraus. Für den erst eingewechselten Kahveci war nach nur wenigen Minuten verletzungsbedingt wieder Schluss. Für ihn kam Meyer (73.) zu seinem Fener-Debüt. In der Offensive brachte ein ideenloses Fenerbahçe keine nennenswerten Torchancen mehr zu Stande, weshalb man nicht über ein Unentschieden hinauskam und nach dem perfekten Saisonstart den ersten Ausrutscher in der Saison hinnehmen musste.

Mit dem Unentschieden bleibt Fener vorerst auf dem zweiten Tabellenplatz hinter dem Tabellenführer Beşiktaş. In der anstehenden englischen Woche geht es bereits am Donnerstag im EL-Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt weiter.