Fünftes Spiel, fünfter Sieg! Mit einem 1:0 bei Alanyaspor hat Fenerbahçe am Sonntagabend die makellose Bilanz in der Süper Lig weiter ausgebaut. Damit verdrängten die "Kanarienvögel" Galatasaray, das gestern 2:1 bei Başakşehir gewann, wieder von der Tabellenspitze. Wettbewerbsübergreifend haben die Gelb-Marineblauen nun alle 12 Partien der bisherigen Runde für sich entschieden. Der goldende Treffer gegen harmlose Gastgeber gelang dem formstarken İrfan Can Kahveci in der 43. Spielminute.
Für das Duell mit Alanyaspor entschied sich Fenerbahçe-Trainer İsmail Kartal für eine 4-2-3-1-Formation. Diese bildeten Livaković, Kadıoğlu, Rodrigo Becão, Djiku, Osayi-Samuel, Fred, Yüksek, Tadić, Szymański, Kahveci und Džeko.
Kahveci behält im Strafraum die Ruhe
Beim Aufeinandertreffen von zwei vor dem Spiel noch ungeschlagenen Mannschaften dauerte es keine zehn Minuten, bis Fenerbahçe-Kapitän Džeko Alanyas Torhüter Karagöz erstmals ernsthaft prüfte. Generell waren echte Highlights in der Anfangsphase jedoch eine Rarität – auch weil die Gäste vom Bosporus trotz reichlich Ballbesitz noch keine Lücken in der gegnerischen Abwehr fanden. Dabei stand Alanyaspor in der Defensive ordentlich, ohne nach vorne allzu viel Aktivität zu wagen. Vielmehr zeigte sich die Truppe von der Mittelmeerküste abwartend und auf Konter lauernd. So dauerte es bis zur 27. Spielminute, ehe die Gelb-Marineblauen in Person von Džeko erneut gefährlich wurden, doch wieder behielt Karagöz ohne große Probleme die Oberhand. Die Hausherren hingegen brauchten sogar bis fünf Minuten vor dem Kabinengang, um zu einer guten Chance zu kommen – der stark parierende Livaković konnte einen aus Fenerbahçe-Sicht unverdienten Rückstand gerade noch so verhindern. Umso größer war die Freude, als die "Kanarienvögel" in der 43. Spielminute durch Kahveci mit 1:0 in Führung gingen. Dass der Treffer nach einem abgefälschten Džeko-Pass glücklich zustande kam, wird für den amtierenden türkischen Pokalsieger dabei nicht von Belang gewesen sein. Dank der schlauen Finte und des genauen Abschlusses von Kahveci aus nächster Nähe führte der Conference-League-Teilnehmer aus Istanbul zur Halbzeit somit leistungsgerecht mit 1:0.
Fenerbahçe lässt nichts anbrennen
Mit Beginn des zweiten Durchgangs sah Fenerbahçe-Trainer Kartal keinen Anlass, Wechsel vorzunehmen. Dementsprechend ging es mit dem gleichen Personal weiter, das bis dato einen soliden, aber keineswegs überragenden Auftritt hingelegt hatte. Unterdessen agierte Alanyaspor in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff etwas mutiger, was den Gastgebern zunächst allerdings keine aussichtsreichen Möglichkeiten einbrachte. Auf der anderen Seite war das anders, denn nach etwas weniger als einer gespielten Stunde war das 2:0 durch Džeko in Sichtweite, doch dem Kopfball des 37-jährigen Routiniers fehlte die Genauigkeit (56.). Im Großen und Ganzen befanden sich die Gelb-Marineblauen aber eher im Verwaltungs- als im Attacke-Modus, sodass die Partie mehr und mehr vor sich hin plätscherte. Was dem neutralen Zuschauer nicht gerade das spektakulärste Spiel bescherte, war aus dem Blickwinkel von Fenerbahçe absolut nachvollziehbar. Schließlich ist der Terminkalender der "Kanarienvögel" derzeit randvoll, weshalb man jeden Prozentpunkt an gesparten Kräften gerne mitnimmt. Stichwort Belastungssteuerung: Rund zehn Minuten vor Schluss wechselte der Vorjahrezweite gleich dreimal auf einen Schlag – Batshuayi, Kent und Oosterwolde durften anstelle von Džeko, Tadić sowie Osayi-Samuel neu mitwirken. Auch ohne die drei vorzeitig in den Feierabend geschickten Leistungsträger brachte Fenerbahçe die Partie souverän zu Ende und gewann ungefährdet mit 1:0.
Nach dem Gastspiel in Alanya geht es für Fenerbahçe mit zwei Begegnungen im heimischen Şükrü Saracoğlu Stadı weiter: Zunächst reist Stadtrivale Başakşehir am Donnerstag zum Nachholspiel des 3. Spieltags nach Kadıköy, bevor die Gelb-Marineblauen drei Tage später Aufsteiger Rizespor empfangen.