Fenerbahçe bleibt das dominierende Team in der Türkei! Auch am 13. Spieltag erledigten die Gelb-Marineblauen ihre Hausaufgaben trotz der frühen Gelb-Roten Karte gegen Michy Batshuayi mit einem 1:0-Erfolg gegen Sivasspor. Damit festigt die Mannschaft von Jorge Jesus die Tabellenführung, der Vorsprung vor dem aktuellen Zweiten Başakşehir beträgt fünf Zähler. Wettbewerbsübergreifend hat Fenerbahçe seit dem 1:2 gegen Konyaspor Ende August nicht mehr verloren.
Für die zweitletzte Partie vor der WM-Pause entschied sich Trainer Jorge Jesus für eine 4-1-3-2-Formation mit Bayındır im Tor. Die Viererkette in der Abwehr bildeten Alioski, Szalai, Aziz sowie Kadıoğlu, unterstützt von Willian Arão auf der Sechs. Weiter vorne im Mittelfeld agierten Crespo in der Zentrale sowie Mor und Kahveci auf den Außenpositionen. Im Sturm setzten die "Kanarienvögel" mit Batshuayi und Valencia auf ein formstarkes Duo.
Torlose erste Hälfte
Die mit viel Selbstvertrauen ausgestatteten Hausherren legten los wie die Feuerwehr und erspielten sich bereits in den Anfangsminuten gute Chancen durch Crespo und Kahveci, die Sivasspor-Keeper Vural jeweils entschärfte. Währenddessen kam der Conference-League-Teilnehmer aus Sivas überhaupt nicht zurecht mit der früh aufkommenden Wucht der Gelb-Marineblauen und konnte sich glücklich schätzen, dass nach der ersten Viertelstunde noch ein 0:0 von der Anzeigetafel leuchtete. Angesichts der Dominanz der Truppe aus Kadıköy schien der Führungstreffer aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Überraschenderweise überstanden die Zentralanatolier die frühe Fenerbahçe-Drangphase jedoch ohne Gegentor – auch, weil die Gastgeber gegen Mitte des ersten Durchgangs etwas nachließen, die Zügel dabei aber weiterhin fest in der Hand hielten. Fast eine halbe Stunde brauchte es, bis sich dann auch Sivasspor vereinzelt nach vorne traute. Abschlüsse von Yatabaré (28.) und Saba (31.) wurden aber problemlos von Bayındır gehalten beziehungsweise von der Hintermannschaft der "Kanarienvögel" geblockt. Aus der klar besseren Spielanlage im Vergleich zu den Gästen konnte Fenerbahçe bis zum Kabinengang beim Stand von 0:0 kein Kapital mehr schlagen.
Entscheidung vom Elfmeter-Punkt
Kurz nach Wiederanpfiff erlebten die Fans im Ülker Stadyumu ein klassisches Wechselbad der Gefühle. Zunächst erwies Batshuayi seiner Mannschaft einen absoluten Bärendienst, indem er in Folge eines an Unnötigkeit kaum zu überbietenden Foulspiels in der gegnerische Häfte mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (48.). Glücklicherweise aus Sicht der "Kanarienvögel" stellte sich wenige Minuten später auch Sivasspor-Verteidiger Yalçın mit einem Foul im Strafraum an Alioski alles andere als geschickt an. Die Folge: Elfmeter! Diesen ließ sich Valencia mit einer eiskalten Ausführung ins linke untere Eck nicht nehmen (55.). – 1:0 für Fenerbahçe. Nach etwas mehr als einer Stunde nahm Jorge Jesus die mit der Gelben Karte vorbelasteten Crespo und Mor vom Feld, um bloß keinen zweiten Platzverweis zu riskieren. Neu in die Begegnung kamen Zajc sowie Rossi. Auch wenn die beiden Wechsel keine großen taktischen Veränderungen mit sich brachten, war klar, dass es für den Tabellenführer nur noch darum gehen würde, die Führung in Unterzahl über die Zeit zu bringen. So richtig an die eigene Chance zu glauben, schien Sivasspor aber auch in numerischer Überlegenheit nicht. Stattdessen köpfte Aziz nach Kahveci-Ecke beinahe das 2:0 (78.), der Ball verfehlte den langen Pfosten nur knapp. Ein weiterer Doppelwechsel – Yüksek und Osayi-Samuel für Kahveci sowie Alioski – sollte dabei helfen, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Das gelang: Trotz eines insgesamt mäßigen Auftritt schlägt Fenerbahçe Sivasspor mit 1:0.
Bevor die Saison durch die Weltmeisterschaft in Katar unterbrochen wird, steht für Fenerbahçe noch eine Begegnung auf dem Spielplan: Am Samstag gastiert Giresunspor am Bosporus. Anpfiff im Ülker Stadyumu ist um 15.00 Uhr (MEZ).