Beim Tabellenletzten Kayserispor ging es für Fenerbahçe am Sonntagabend um die Tabellenführung. Daraus wurde allerdings nichts. Kayserispor schlug die "Kanarien".
Ersun Yanal vertraute dabei auf die selbe Elf, die beim Heimspiel gegen Konyaspor ein überzeugendes 5:1 erzielt hatte. Mit Serdar Aziz und Zanka vor Bayındır, Kaldırım und Isla auf den defensiven Außen, einem zweikampfstarken Mittelfeld mit Tufan, Gustavo und Kapitän Belözoğlu sowie Moses, Rodrigues und Topscorer Muriqi für die Offensive sollten die drei Punkte nach Istanbul geholt werden.
Gegen den Tabellen-18. begann Fenerbahçe selbstbewusst, ohne aber zunächst für klare Torraumszenen sorgen zu können. Zwar beherrschten sie das Spiel, Gefahr wollte allerdings nicht entstehen. Dafür hatte es schließlich ihre erste echte Chance in sich. Eine Ecke von Emre kam zu Moses, dessen Dropkick mit voller Wucht an die Latte prallte. Als Weckruf sollte sich dieser Gewaltschuss allerdings eher für die Gastgeber erweisen. Zwar kam Kayserispor nicht wirklich zu gefährlichen Abschlüssen, allerdings gingen die Spieler des Tabellenschlusslichts mehrere Male im Strafraum Fenerbahçes zu Boden. Die Pfeife blieb zwar stumm, das Spiel wurde nun aber immer zerfahrener und durch Nickeligkeiten geprägt. In der 39. hatten die Gelb-Blauen noch eine Dreifachchance, als Muriqi, Aziz und Rodrigues den Ball nach einer Ecke nicht verwandeln konnten. Der Linksaußen vergab dazu in der Nachspielzeit noch eine klare Torchance, als er Muriqi übersah und selbst erneut neben den Kasten schoß. Fenerbahçe präsentierte sich über weite Strecken trotz 70 Prozent Ballbesitz ideen- und ratlos und so ging es folgerichtig torlos in die Pause.
Wirkungstreffer durch den Routinier
Der zweite Durchgang begann dann beinahe ganz nach dem Geschmack des Favoriten: Emre spielte einen Pass auf Kaldırım, dessen Flanke Muriqi mustergültig versenkte. Der Haken: Linksverteidiger Kaldırım hatte knapp im Abseits gestanden und das Tor zählte zurecht nicht. Dafür gab es zehn Minuten später den Paukenschlag auf der anderen Seite. Mensah hebelte mit einem perfekt getimten Stechpass die gesamte Hintermannschaft der "Kanarienvögel" aus und fand seinen Kapitän Umut Bulut. Der Routinier blieb eiskalt und schob den Ball an Bayındır vorbei zur umjubelten Führung (58.). In der Folge brachte Yanal Türüç und Ciğerci für die glücklosen Moses und Emre und schließlich Erdinç für Innenverteidiger Zanka. Fenerbahçe rannte wütend an und kam durch Muriqi, Gustavo, Türüç und Kaldırım zu Chancen, die allerdings allesamt nicht zu Toren führten. Gleichzeitig lauerte der Außenseiter auf Konter und verpasste es frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen, auch weil Mensahs Sehenswerter Treffer von der Strafraumkante zurecht wegen Abseits aberkannt wurde. Trotzdem schleppte sich das Schlusslicht über die Ziellinie. Am Ende bedeutete dies 0:1. Ein herber Rückschlag aus Sicht Fenerbahçes.