Nach dem 2:1 Arbeitssieg am ersten Spieltag wollte Fenerbahçe gegen Aufsteiger Hatayspor nachlegen. Nach 95 größtenteils langweiligen Minuten und zwei gelb-roten Karten für die Gäste blieb es allerdings beim torlosen Remis.
Auch im zweiten Spiel der Saison überraschte Erol Bulut mit seiner Aufstellung. Neben den gesetzten Gönül und Erkin kam erneut Zanka vor Altay zum Zug. Ihm zur Seite stand erstmals Neuzugang Lemos. Im Dreier-Mittelfeld kam Tufan zu seinem ersten Startelfeinsatz neben Gustavo und Ciğerci und im Sturm vertraute der Coach auf Kadıoğlu, Thiam und den zuletzt eingewechselten Valencia.
Die Gastgeber waren von Beginn an zwar bemüht, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden, scheiterten aber immer wieder an der Defensive des Aufsteigers und der eigenen Ideenlosigkeit. Zanka und Gustavo bemühten sich, die Angriffe von hinten aufzuziehen, doch echte Gefahr wollte nicht aufkommen. Grund hierfür war vor allem das wenig spielstarke Mittelfeld, welches im Laufe der ersten 45 Minuten mehr oder weniger ignoriert wurde. Die Angriffe liefen entweder über lange Bälle oder über die Flügel, wo Kadıoğlu in der ersten halben Stunde meist in der Luft hing und sein Gegenüber Thiam zwar viel Einsatz zeigte, sich allerdings häufig festdribbelte. Die Gäste ihrerseits versuchten Konter zu fahren, stellten die neuformierte Defensive der "Kanarienvögel" allerdings nicht vor wirkliche Aufgaben. Die triste Quittung nach 45 Minuten: 3:0 Torschüsse für Fenerbahçe, davon nur einer mit viel gutem Willen überhaupt auf das Tor.
Erol Bulut konnte diese Entwicklung ganz und gar nicht gefallen und so zog er die entsprechenden Schlüsse in der Pause. Sosa und Gümüş kamen für Thiam und den enttäuschenden Tufan und auch taktisch veränderte der Trainer die Marschrichtung. Fenerbahçe presste nun deutlich höher und setzte den Underdog damit merklich unter Druck. Die erste Chance, einen sehr ambitionierten Fernschuss von Lemos, konnte Gästetorwart Munir noch parieren, wenige Minuten später wäre er allerdings machtlos gewesen. Gönüls Kopfball prallte allerdings gegen den Pfosten. Bulut erhöhte erneut die Schlagzahl mit dem nächsten Doppelwechsel und brachte nach gut 70 Minuten Novak für den glücklosen Kadıoğlu sowie Yandaş für Ciğerci. Dazu schwächte sich Hatayspor durch eine gelb-rote Karte für Ribeiro selbst und war nach einer weiteren Ampelkarte für Sackey zehn Minuten vor Schluss sogar nur noch zu neunt. Spätestens jetzt wurde es ein Abnutzungskampf. Allein, es nützte nichts. Trotz Dauerbelagerung konnten sich die Gastgeber keine Chancen erspielen. Lediglich Gümüş war in der 95. Minute nahe dran, zielte allerdings im Fallen knapp neben das Gehäuse. So blieb es beim torlosen Unentschieden, welches für die tapferen Gäste ein klarer Erfolg ist und für die "Kanarienvögel" ein herber Dämpfer.