Nach dem 2:1-Derbysieg von Galatasaray über Beşiktaş beschäftigt die beiden Mannschaften sowie Fans und TV-Experten im Nachgang vor allem die knifflige Szene zwischen Victor Nelsson und Cyle Larin. Beşiktaş fühlt sich mit dem verweigerten Elfmeterpfiff um einen möglichen Punktgewinn gebracht, die Experten sind geteilter Meinung. 

Die Nachspielzeit war schon weit fortgeschritten als von der linken Seite eine Flanke in den Galatasaray-Sechzehner segelte, Cyle Larin am Elfmeterpunkt in die Hereingabe springen wollte, dabei aber leicht von Verteidiger Victor Nelsson am Trikot gehalten wurde, woraufhin der Kanadier etwas theatralisch zu Boden ging und sehnsüchtig auf den Pfiff von Schiedsrichter Karaoglan wartete. Jedoch blieb nicht nur dieser aus, Karaoglan sah sich die Szene im Nachgang auch nicht am VAR-Monitor an – sehr zum Unverständnis der Beşiktaş-Akteure. "Ich verstehe nicht, wie man in so einem Spiel, in so einer Situation den VAR nicht nutzen kann", polterte der vermeintlich gefoulte Larin noch nach Schlusspfiff: "Aus meiner Sicht ist das ein ganz klarer Elfmeter."

Auch sein Trainer habe unmittelbar nach der Szene das Gefühl gehabt, dass die Sachlage klar ist. "Meine Kollegen haben mir das Foulspiel dann auf verschiedenen Monitoren gezeigt, und ja; es ist für mich ein Elfmeter", erklärte Önder Karaveli, der die Derby-Niederlage seiner "Schwarzen Adler" aber nicht allein am verweigerten Elfmeterpfiff festmachen wollte.

Geteilter Meinung waren indes die TV-Experten. Während Deniz Çoban in der Aktion kein eindeutiges Foulspiel von Nelsson gesehen habe, dass dem Verteidiger einen Vorteil verschafft habe, da Larin ohnehin nicht mehr richtig zum Abschluss gekommen wäre, sah Bülent Yıldırım ein klares Vergehen: "Nelsson zieht Larin mit Absicht, wodurch dieser das Gleichgewicht verliert. Ich sehe einen klaren Elfmeter."