Mit Antritt seines Amts als (Interims-)Cheftrainer bei Beşiktaş war klar, dass Önder Karaveli diese verantwortungsvolle Position nicht langfristig besetzen würde. Ursprünglich ist eine Zusammenarbeit bis zum Ende der laufenden Saison angedacht, nach der ausbleibenden beziehungsweise eher negativen sportlichen Entwicklung in den vergangenen Spielen steht nun aber sogar eine vorzeitige Trennung im Raum.

Allem Anschein nach hatten sich die "Schwarzen Adler" nach turbulenten Monaten und der verheerenden Gruppenphase in der Champions League endlich gefangen. Seit Jahresbeginn blieb BJK in zehn Pflichtspielen am Stück ungeschlagen, bis das ernüchternde Aus im Viertelfinale des Türkiye Kupası folgte: Mit dem 1:2 gegen Kayserispor im heimischen Vodafone Park vor 15 Tagen hätte wohl niemand, der es mit Beşiktaş hält, gerechnet. Daran reihte sich ein 2:2-Unentschieden im Stadtduell gegen Başakşehir, bei dem für den amtierenden türkischen Meister viel mehr drin gewesen wäre und die zahlreichen Torchancen wie so häufig nicht effizient genutzt wurden. Spätestens seit dem 1:2 im nächsten Stadtderby bei Galatasaray am Montag ist die Stimmung am Dolmabahçe-Palast gekippt, denn die Leistung gegen "Cim Bom" war zumindest über weite Strecken noch besorgniserregender als das enttäuschende Ergebnis.

Karaveli muss dringend liefern

Während die Fans zuweilen ratlos daherkommen, sieht das Management die ohnehin schon heruntergeschraubten Saisonziele nun offenbar ernsthaft in Gefahr. In der extrem engen Süper Lig ist im Hinblick auf die Europapokal-Plätze zwar noch alles drin für die "Schwarzen Adler", doch das Vertrauen in Trainer Karaveli scheint zunehmend zu sinken. Wie "NTV Spor" berichtet, laufen intern bereits die ersten Gespräche und Abwägungen, ob der 47-Jährige weiterhin der richtige Mann an der Seitenlinie ist. So könnte die Partie gegen Hatayspor am Samstag (17.00 Uhr, LIVE im LIGABlatt MatchCenter) für Karaveli zum echten Schicksalsspiel werden. Im Falle einer Niederlage gegen den Tabellensechsten, der bislang einen Zähler mehr einsammeln konnte als BJK, könnte die Luft für den gebürtigen Istanbuler extrem dünn werden. Und selbst bei einem Punktgewinn wird das Management genau hinschauen, inwiefern die Leistung dem Selbstverständnis des stolzen Klubs entspricht.