Mit dem gestrigen 1:0-Erfolg von Beşiktaş gegen Adana Demirspor geht in der Süper Lig ein bewegtes Jahr zu Ende. Die Meisterschaft von Trabzonspor, die Transfer-Offensive der großen Klubs aus Istanbul oder auch die ewig währende Schiedsrichter-Thematik – die Süper Lig bot 2022 Geschichten ohne Ende. Für das neue Jahr, genauer gesagt für die zweite Saisonhälfte, wagt das LIGABlatt drei Vorhersagen.
Das Rennen um die Meisterschaft bleibt bis zum Ende spannend!
Mit Blick auf die Tabelle wird sofort klar: In der Süper Lig geht es in der Saison 2022/23 unglaublich eng zu. Beispielsweise trennen Tabellenführer Galatasaray und das momentan auf dem achten Rang weilende Kayserispor gerade einmal zehn Zähler. Während Galatasaray (33 Punkte) und Fenerbahçe (32) sowohl tabellarisch als auch spielerisch den besten Eindruck machen, dürfen sich auch Başakşehir (30), Adana Demirspor (27) sowie Beşiktaş und Trabzonspor (beide 26) berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen. Vieles deutet aber daraufhin, dass es bis zum letzten Spieltag auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Galatasaray und Fenerbahçe hinauslaufen könnte, die am 8. Januar (17.00 Uhr MEZ) im Derby aufeinandertreffen und dabei jeweils für ein klares Statement sorgen wollen.
Alle Aufsteiger steigen direkt wieder ab!
Dass es für die Aufsteiger Ankaragücü, Istanbulspor und Ümraniyespor in dieser Saison einzig und alleine um den Klassenerhalt gehen würde, war bereits im Sommer klar. Was sich auf dem Papier angedeutet hatte, sieht in der Realität nicht anders aus: Istanbulspor und Ümraniyespor belegen mit elf beziehungsweise zehn Punkten den vorletzten und den letzten Rang, während Ankaragücü mit 16 Zählern momentan immerhin einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz genießt. Am Dienstag konnte das zuvor schon etwas abgeschlagene Ümraniyespor einen elementar wichtigen 2:1-Erfolg bei Ankaragücü feiern und sich somit neue Hoffnung einhauchen. Auch Istanbulspor war zuletzt mit 2:1 gegen Kasımpaşa erfolgreich, doch am Ende der Saison wird die individuelle Qualität der drei Aufsteiger nicht ausreichen, um den bitteren Gang in die 1. Lig zu verhindern.
Enner Valencia wird nicht Torschützenkönig!
Zugegeben: Dies ist eine gewagte These, zumal Fenerbahçes Enner Valencia nicht nur Teil der mit Abstand besten Offensive der Süper Lig ist, sondern die Torschützenliste aktuell mit 13 Treffern auch deutlich vor Fabio Borini von Fatih Karagümrük und Haji Wright von Antalyaspor (jeweils neun Tore) anführt. Gleichzeitig ist aber davon auszugehen, dass der Ecuadorianer bei weitem nicht jede Liga-Partie von Beginn an bestreiten wird, denn Fenerbahçe tanzt noch auf drei Hochzeiten. Zudem liest sich die Konkurrenz im Sturm mit Joshua King, Michy Batshuayi, Serdar Dursun und nach dessen Genesung auch mit João Pedro äußerst namhaft. Trainer Jorge Jesus wird also keine andere Wahl haben, als regelmäßig zu rotieren – auch angesichts der Dreifachbelastung aus Süper Lig, Europa League und Türkiye Kupası. Abzuwarten gilt es darüber hinaus, inwiefern sich Valencia von seiner unklaren Vertragssituation beeinflussen lassen wird (das LIGABlatt berichtete).