Skandal am Rande der Pokal-Blamage von Beşiktaş auswärts bei Ankara: Als sich wegen einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung auf dem Spielfeld eine Spielertraube bildete, flogen vom Heimrang aus Schlagringe aufs Feld. Beşiktaş hat die Tat in einem aktuellen Statement bereits verurteilt.
Die Pokal-Saison ist für Beşiktaş beendet – am Mittwochabend setzte es für die "Schwarzen Adler" auswärts bei Ankaragücü das Aus im Elfmeterschießen. Das traurige Highlight der Partie ereignete sich aber fernab vom Sportlichen. Als sich in der 60. Minute in Folge einer vermeintlichen Roten Karte für Beşiktaş-Spieler Muleka inklusive VAR-Revidierung auf Gelb eine Spielertraube bildete, regnete es Schlagringe (!) von den Rängen im Stadion. Anhänger von Ankaragücü schmissen diese von den Zuschauerplätzen – offensichtliches Ziel: die Beşiktaş-Spieler, die vom Angriff aber unversehrt blieben. Kurios und irritierend zugleich: Gedson Fernandes wollte einen Schlagring an den Vierten Offiziellen am Spielfeldrand übergeben, wurde dabei aber von Trainer Şenol Güneş aufgehalten, der ihm diesen unbedingt abnehmen wollte. Der Mittelfeldspieler wehrte sich zunächst, übergab ihm diesen dann aber widerwillig. Möglicherweise wollte Güneş so einen Spielabbruch vermeiden, Gedson hingegen wollte die Aktion anprangern.
Unmittelbar nach Spielschluss meldete sich Beşiktaş mit einem Statement zu Wort, in dem der Schlagringe-Angriff nachdrücklich verurteilt wurde. Die Mitteilung der "Schwarzen Adler" im Wortlaut:
"Leider wurden wir beim MKE Ankaragücü-Spiel, das wir im türkischen Ziraat-Pokal spielten, erneut Zeuge von Gewalt im Fußball. Bei dem Spiel am 4. September 2022 wurde ein Skandal durch einen Hooligan aus Ankaragücü verursacht, der das Feld betrat und unsere Fußballspieler angriff. Auch der Schiedsrichter des Spiels wurde angegriffen und vor nicht allzu langer Zeit wurden bei einem Spiel in Ankaragücü schon einmal Schlagringe von der Tribüne geworfen, um Fußballspieler direkt zu verletzen. Wir betonen noch einmal, dass trotz der Bemühungen, Gewalt im Sport zu verhindern, die Strafen alles andere als abschreckend sind, und wir fordern alle Elemente unseres Fußballs auf, dieser Gewalt gemeinsam ein Ende zu bereiten."