Nach der 0:1-Niederlage im Derby gegen Galatasaray sah sich Beşiktaş durch das Schiedsrichtergespann benachteiligt und forderte eine Absetzung von Schiedsrichter Halil Umut Meler sowie dessen VAR-Kollegen Koray Gençerler. Nun hat der türkische Schiedsrichter-Verband hierzu eine Stellungnahme abgegeben. 

Das Derby zwischen Beşiktaş und Galatasaray und die daraus resultierenden Beschwerden bezüglich vermeintlich "skandalöser" Schiedsrichterentscheidungen ist nur die letzte Kontroverse in einer ganzen Reihe, der sich der Schiedsrichterverband in der Türkei ausgesetzt sieht. Das große mediale Echo der Entscheidungen der Offiziellen im Derby hat nun dafür gesorgt, dass man ein erstes Statement abgab.

Gerüchte hätten nichts mit der Realität gemein 

Demnach weise man die Unterstellungen einiger Team-Angehörigen sowie Fans, die in den Medien kursieren, wonach Vereine Schiedsrichter mit einem Embargo belegt hätten, dass gegen Schiedsrichter disziplinarische Ermittlungen laufen und dass einflussreiche Mitglieder der TFF in Bezug auf das Schiedsrichtermanagement Vereinsinteressen verfolgen würden zurück. Solche Aussagen hätten nichts mit der Realität zu tun.

Schiedsrichterleistungen würden angemessen bewertet werden 

Die Leistungen der Schiedsrichter sowie der VAR-Assistenten würden ständig verbessert, weiterentwickelt, geschult und bei auffällig schwachen Leistungen gegebenenfalls sanktioniert werden, indem betroffene Offizielle beispielsweise für einen bestimmten Zeitraum nicht pfeifen dürften.

Disziplinarische Ermittlungen gäbe es nur dann, wenn es die jeweiligen Situationen unbedingt verlangten. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass nicht jede schwache Schiedsrichterleistung auf die Goldwaage gelegt wird und einem Offiziellen vermeintliche Betrugsversuche unterstellt werden.

Gegen Verleumdungen werde man notfalls auch rechtlich vorgehen 

Der Schiedsrichterverband bittet zudem darum, Gerüchten und gezielte Falschaussagen, die auf eine Irreführung der Öffentlichkeit abzielen würden, keinen Glauben zu schenken. Verleumderische Aussagen über Betroffene seien Verletzungen des Persönlichkeitsrechts, gegen die man gegebenenfalls auch mit rechtlichen Schritten vorgehen werde.

Keine direkte Antwort an Beşiktaş-Unterstellungen 

Das Statement war und ist sehr allgemein gehalten und auf spezielle Hintergründe, auf die man sich offenbar bezieht, ging man nicht explizit ein. Durch die große Aufmerksamkeit auf das Derby zwischen Beşiktaş und Galatasaray und die anschließenden Aussagen der "Schwarzen Adler", die sich durch VAR-Entscheidungen benachteiligt sahen, wonach kontroverse Schiedsrichter-Entscheidungen und -Leistungen "skandalös aber mittlerweile üblich" seien, ist offenkundig, dass sich der türkische Schiedsrichter-Verband zu einem Statement gezwungen sah.