Mit der 1:4-Heimniederlage gegen Konyaspor entlässt die Vereinsführung von Karagümrük Francesco Farioli mit sofortiger Wirkung. Die nunmehr zwölfte (!) Entlassung in dieser Saison wird wohl in der Liga weiter begehrt sein. Für Beşiktas und Fenerbahçe könnte der Weg für eine Verpflichtung nun frei werden.

Bereits am Wochenende kursierten Berichte in den Medien, die von einer Entlassung von Francesco Farioli bei Karagümrük berichteten. Die Gerüchte haben sich nunmehr bestätigt, zumal der Italiener sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge heute beim Training von der Mannschaft verabschiedet haben soll. Kurioserweise steht eine offizielle Meldung des Vereins immer noch aus. Derzeit belegt der Aufsteiger aus der Vorsaison den elften Platz in der Süper Lig. Die kurzfristige Ergebniskrise mit drei aufeinanderfolgenden Niederlagen gegen Trabzonspor, Giresunspor und Konyaspor nahm die Vereinsführung zum Anlass, sich von dem erst 32-Jährigen zu trennen. Bei Karagümrük übernahm Farioli im März zum ersten Mal eine Mannschaft als Cheftrainer, da er in seinen vorhergehenden Stationen als Co- oder Torwart-Trainer tätig war. Mit den Istanbulern feierte er in 27 Partien elf Siege. Weitere acht Unentschieden sowie acht Niederlagen kamen hinzu, die ihn auf einen Punkteschnitt von rund 1,5 Punkten pro Spiel bringen. In den Medien wird aktuell Fener-Vereinslegende Volkan Demirel als Nachfolger gehandelt. Präsident Süleyman Hurma dementierte allerdings jüngst die Gerüchte um eine Verpflichtung des ehemaligen Torhüters. Der neue Trainer soll demnach noch in dieser Woche vorgestellt werden.

Schlagen Fenerbahçe und Beşiktas zu?

Das Interesse der beiden kriselnden Klubs aus Istanbul am Italiener ist nicht neu. Da sein Engagement bei Karagümrük nun doch etwas überraschend zu Ende geht, rückt der 32-Jährige logischerweise wieder in den Fokus. Das wird zwangsläufig wieder die anfänglichen Gerüchte rund um ein Engagement weiter befeuern. Beşiktas befindet sich nach der Entlassung von Sergen Yalçın weiterhin auf Trainer-Suche, wobei aktuell sich noch kein Favorit aus den unzähligen gehandelten Kandidaten herauskristallisiert hat. Bei Fenerbahçe hingegen könnte auch der Trainer-Posten von Vítor Pereira wackeln, da nach der Niederlage jüngst gegen Gaziantep auch der Unmut der Fans mehr und mehr wächst. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es noch keine konkreten Details darüber, wie es mit Farioli weitergehen wird. Jedenfalls wird der Weg zu einer der beiden Istanbuler Lokomotiven nach seiner vorzeitigen Entlassung frei. Bleibt nur abzuwarten, ob eine der beiden Mannschaften einen Neuanfang mit dem noch jungen und ambitionierten Italiener wagen möchte. Für den noch als Chefcoach unerfahreneren Italiener wäre dies allemal eine Mamut-Aufgabe.