An den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise werden die türkischen Spitzenklubs noch lange zu knabbern haben. Auch bei Beşiktaş muss man zusehen, das Loch in der Kasse nicht allzu groß werden zu lassen. Dabei hofft man auf die Unterstützung und die Vereinstreue der Spieler. Die Verantwortlichen haben sich ein Gehaltskonzept überlegt. Wie wird das von den Profis aufgenommen?

Eigentlich wollte Beşiktaş 2020 die Meisterschaft feiern, doch eine schwache Saison und die jetzige Corona-Unterbrechung sorgen dafür, dass man von erfüllten Zielen gar nicht erst sprechen braucht. Ein unbefriedigender Tabellenplatz und massive Verluste durch Corona, bei den Adlern ist jetzt ein sorgsames Management gefragt. Präsident Ahmet Nur Çebi, der selbst am Corona-Virus erkrankt war, sich nun aber wieder bester Gesundheit erfreut, weiß, worauf es ankommt. 56 Millionen Euro im Jahr fließen aktuell an die Profis, diese Summe wird sich in der kommenden Saison auf 35 Millionen reduzieren. Für Çebi ist klar: Jeder muss nun verzichten, um Rücksicht auf den Klub zu nehmen.

Nicht alle Spieler zum Verzicht bereit

Von 56 Millionen runter auf 35, das entspricht einer Einsparung von circa 37 Prozent. Daher wurden die Spieler angehalten, freiwillig auf 30% ihrer Gehälter zu verzichten. Bei den Profis soll das gar nicht gut angekommen sein, einige verlangten, ihren Lohn lediglich um fünf oder zehn Prozent zu kürzen. Von welchen Akteuren genau die Rede ist, ist nicht bekannt, es soll sich aber nicht nur um einen oder zwei Spieler handeln. Der Präsident kündigte an, sich mit jedem Star an einen Tisch zu setzen, um nach einer Lösung zu suchen. Stimmen die Spieler den Bedingungen nicht zu, bedeutet das nur eines: Sie dürfen sich einen neuen Klub suchen. In Zeiten der Krise ist Zusammenhalt gefragt, auf Basis von hochbezahlten Fußballern sollte das eigentlich selbstverständlich sein.