Hinter den türkischen Top-Teams liegt eine ernüchternde Europapokal-Woche. Umso größer der Erfolgsdruck daher vor dem nächsten Spieltag in der Süper Lig. Insbesondere Fenerbahçe und Beşiktaş stehen vor brisanten Begegnungen.

Der Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Über Wochen und Monate eilte Fenerbahçe von Sieg zu Sieg, fuhr wettbewerbsübergreifend sagenhaften 19 Erfolge in Serie ein und steht vor dem Wochenende nun doch gehörig unter Druck. Denn die 2:3-Niederlage gegen Trabzonspor samt verlorener Tabellenführung sowie die 0:2-Schlappe in der Conference League gegen Ludogorets Razgrad haben den Nimbus der vermeintlichen Unbesiegbarkeit zerschellt. Hinzu kommt der enorme Personalengpass, der sich auch gegen Adana Demirspor am Sonntag nur bedingt verbessern dürfte. Immerhin sind Samet Akaydin und Mert Müldür, die im Europapokal nicht spielberechtigt sind, für das schwere Gastspiel beim Tabellendritten wieder eine Option.

Beşiktaş empfängt abgestürzte Eulen

Im Vergleich zur aktuellen Krisensituation von Beşiktaş sind das aber Sorgen, die die "Schwarzen Adler" gerne hätten. Am Donnerstag verabschiedeten sich die Schwarz-Weißen mit einer abermals peinlichen Vorstellung in der Conference League (1:2 vs. Bodö/Glimt) vorzeitig aus Europa. In der Liga spielt man – längst von Galatasaray und Fenerbahçe abgehängt – nur im inoffiziellen Best-of-the-Rest-Wettbewerb dieser zweigeteilten Süper Lig. Immerhin: Gegner Başakşehir geht es tatsächlich noch schlechter. Der Meister von 2020 rangiert derzeit auf einem Abstiegsplatz, hat in der laufenden Saison erst zwei Spiele gewonnen und findet auch unter dem Mitte September für Emre Belözoğlu installierten Çağdas Atan nicht in die Erfolgsspur.

Galatasaray in Mersin gegen Hatayspor

Ganz zu schweigen von Galatasaray. Im Gegensatz zur Conference-League-Tristesse der Stadtnachbarn überwiegt bei den "Löwen" trotz der erneuten Niederlage gegen den FC Bayern in der Champions League der Stolz. In beiden Spielen hat der türkische Meister gegen den deutschen Branchenprimus bisweilen auf Augenhöhe mitgehalten – eine Leistung, die in dieser Form für jegliches Spiel in der Süper Lig ausreichen dürfte. Auf jeden Fall für die Auswärtspartie am Samstag gegen Hatayspor, welche in Mersin steigt.