Als letzte Fußball-Profiliga ist die türkische Süper Lig am Donnerstagmittag für vorzeitig unterbrochen erklärt worden. Wie es weitergeht, ist Stand jetzt völlig unklar. Das LIGABlatt nennt aber mögliche Szenarien und wie die Klubs nun mit der Situation umgehen.
Am Donnerstagvormittag verkündete die englische Premier League, dass sich die eingesetzte Zwangspause vom ursprünglich angesetzten 2. April auf den 30. April fortsetzt. Währenddessen haben auch die türkischen Sport-Verantwortlichen über eine Auszeit diskutiert – allerdings über eine erstmalige. Als einzige Nation im europäischen Spitzenfußball rollte am vergangenen Wochenende der Ball noch in der Süper Lig; vor einer Geisterkulisse versteht sich. Erst am Dienstag kündigte der Verbandsleiter des türkischen Fußballs Nihat Özdemir an, dass die Liga bis auf Weiteres wie gehabt fortgesetzt werden würde. Am Donnerstagmittag dann die Rolle rückwärts. In Person von Sportminister Dr. Mehmet Muharrem Kasapoğlu kündigten die Verantwortlichen an, dass der Spielbetrieb ab sofort ruhen werde. Ein genaues Datum sei aber noch nicht in Aussicht. „Das Wichtigste ist jetzt, dass wir versuchen, die Epidemie einzudämmen. Dafür haben wir uns zu diesem einschneidenden Schritt entschieden“, erklärte Kasapoğlu.
Im Juni droht ein Vertragschaos
Nihat Özdemir ließ dennoch verlauten, dass der 27. Juni als Ultimatum für diese Saison gelte. "Bis zu diesem Tag müssen wir schauen, dass wir die Spiele beenden", mahnte der TFF-Chef. Hintergrund sind dabei die auslaufenden Verträge etlicher Spieler und Funktionäre zum 30. Juni. Sollte die reguläre Saison bis dahin nicht beendet sein, droht ein bürokratisches wie finanzielles Durcheinander, dass die türkischen Klubs zusätzlich unter Stress setzen würde. Schon jetzt sind die fehlenden Fernsehgelder von Hauptsponsor "beIN Sports" für viele Klubs existenzbedrohend. Die Planungen für die kommende Saison sind vorerst gestoppt, da weder klar ist, wann die nächste Spielzeit überhaupt losgeht, geschweige denn, wie viel Geld den Klubs dann zur Verfügung steht. Sicher dürfte nur sein, dass es zu massiven Einsparungen kommen dürfte. Es ist eine ungewisse Zukunft auf die die türkischen Klubs nun zu laufen. Der weitere Verlauf könnte – oder besser gesagt – dürfte weiterreichende und mit unter drastische Konsequenzen mit sich bringen.