Eigentlich war Can Bozdoğan im prall gefüllten Mittelfeld der "Schwarzen Adler" nur eine Nebenrolle zugedacht. Nun hat der junge Mann aus Köln allerdings die Ausfälle der verschiedenen Stammkräfte für sich nutzen können und darf auf eine Weiterbeschäftigung hoffen.
Nach aktuellem Stand ist Bozdoğan nämlich nur bis zum kommenden Sommer Spieler in Istanbul. Dann geht es zurück nach Gelsenkirchen. Die Schalker würden den 20-Jährigen, der seit der U19 zunächst in der "Knappenschmiede" und schließlich im Profikader sein sportliches Zuhause hatte, grundsätzlich gerne wieder in ihren Reihen begrüßen. Gleichzeitig gibt es hier eine große Konkurrenz und trotz des Abstiegs traute man ihm bei den Blau-Weißen keinen Stammplatz zu. Beşiktaş schlug zu, ohne dass hier die Konkurrenz allerdings kleiner gewesen wäre. Pjanić, Hutchinson, Özyakup, Uçan und Teixeira heißen die Widersacher auf der Acht und der Zehn, Larin und N’Koudou jene auf dem linken Flügel, wo Bozdoğan bei den Schalkern aushelfen durfte. Auch die meisten Fans dürften ihn vor allem wahlweise als Kaderauffüller oder Option für die Zukunft gesehen haben. Bozdoğan aber ergriff seine Chance.
Erste gute Eindrücke
Aufgrund der jüngsten Verletztenmisere stand er gegen Ajax und Sivasspor in der Startelf und wusste durchaus zu gefallen. Natürlich ist er noch nicht die prägende Figur im Mittelfeld, die ersten Eindrücke waren aber dennoch durchaus vielversprechend. Bozdoğan macht viele Wege, ist technisch gut ausgebildet und brennt auf seine Chance am Dolmabahçe-Palast. Gleichzeitig dürfte er klug genug sein, nicht sofort Ansprüche anzumelden, sondern geduldig warten, sich im Training anbieten und dann bereit stehen, sobald Sergen Yalçın ihn braucht. Türkische Medien berichten nun übereinstimmend, dass Beşiktaş darüber nachdenkt, die Kaufoption zu ziehen und das junge Talent somit dauerhaft zu binden. Nach den ersten Eindrücken, die der junge Mann hinterließ, wäre das keine Überraschung. Hinter seinen erfahrenen Nebenleuten könnte Bozdoğan lernen und dann in Zukunft eine größere Rolle im schwarz-weißen Trikot spielen. Das Potential dafür hätte er jedenfalls.
Foto: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images