Das Zeitfenster zum geplanten Re-Start der Süper Lig am 12. Juni ist knapp bemessen. Organisatorisch fehlt ein handfestes Konzept. Dazu kommen die steigenden Corona-Fälle bei den einzelnen Klubs seit der Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings. Intern beraten sich die Verband-Verantwortlichen bereits über einen Plan B. Das LIGABlatt klärt auf.
Am Donnerstag Abend schockierte Beşiktaş mit der Nachricht von acht neuen Corona-Fällen im internen Vereinskreis. Das LIGABlatt berichtete als erstes deutsches Medium über den schockierenden Ausbruch beim 15-fachen türkischen Meister, der zusammen mit den bereits beiden in der Vorwoche identifizierten Fällen nun bei zehn bestätigten Corona-Patienten steht. In Folge dessen haben die "Schwarzen Adler" ihr Trainingszentrum umgehend geschlossen, der Betrieb ist auch für die Profi-Mannschaft bis auf Weiteres wieder eingestellt. Die Vorbereitung auf den geplanten Re-Start der Süper Lig am 12. Juni ist somit für die Adler unterbrochen und wie ursprünglich geplant nicht mehr durchführbar. Doch selbst ungeachtet der aktuellen Horror-Situation beim Team von Trainer Sergen Yalçın gerät der Plan des Türkischen Fußballverband, TFF, ins Wanken. Starttermin und Spielorte seien laut Insidern wohl doch nicht so reibungslos umzusetzen wie zunächst gedacht.
Wiederbeginn am 26. Juni im Gespräch – zuvor ein Monat Quarantäne-Quartier
Auch wenn es die TFF noch nicht offiziell bestätigt, laufen im Hintergrund bereits Gespräche über einen vorzeitigen Aufschub des Re-Starts auf den 26. Juni. Das letzte Juni-Wochenende wäre der letzte Startpunkt, um das von der UEFA geforderte Zeitfenster, die nationalen Ligen bis zum August zu beenden, nicht zu sprengen. In vier Wochen müssten die verbleibenden acht Spieltage dieser Saison dann in vier aufeinander folgenden englischen Wochen ausgetragen werden.
Sowohl die Vorbereitung auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs als auch die Durchführung dessen soll dann nach Vorstellungen der Verbands-Verantwortlichen dezentralisiert erfolgen. Konkret bedeutet das: Am 25. Mai – also genau einen Monat vor dem neu geplanten Wiederbeginn – beziehen die jeweiligen Teams ein Quarantäne-Quartier, bestehend aus Hotel und Trainingsanlage. Die acht Spieltage finden dann ab dem 26. Juni ausnahmslos im Großraum Istanbul statt, wo insgesamt zehn Stadien als potenzieller Spielort fungieren können.
Sonderstellung Pokal
Neben den acht verbleibenden Süper-Lig-Spieltagen sind auch noch die beiden Halbfinal-Rückspiele sowie das Finale im türkischen Pokal auszuspielen. Nach LIGABlatt-Informationen möchte der TFF die Pokal-Spiele als sogenannten Pre-Start der Süper Lig ansetzten, also noch bevor es im Ligabtrieb wieder los geht. Demnach sollen die Halbfinale am 22. Juni und das Finale am 25. Juni gespielt werden – alle drei Partien ebenfalls in Istanbul.