Mit 14 (!) auslaufenden Verträgen steht bei Beşiktaş ein großer personeller Umbruch bevor. Einige Routiniers scheinen ihren Zenit überschritten zu haben. Zudem wird man einige Transfer-Flops wieder ziehen lassen. Neben Personalentscheidungen muss auch die spielerische Ausrichtung des Vereins überdacht werden.

In der Champions League kläglich gescheitert und in der Liga mit nunmehr zehn Punkten Rückstand auf Trabzonspor abgeschlagen, liegt es nahe, dass beim letztjährigen Double-Sieger Veränderungen hermüssen. Neben der Tatsache, dass auch Double-Coach Sergen Yalçın mittlerweile nicht mehr unumstritten ist, erweist sich das Personal als eine der größten Baustellen. Die Königsklasse belegte eindrucksvoll, dass es dem Kader, trotz namhafter Neuzugänge wie Pjanić und Batshuayi, an Qualität fehlt. Diesbezüglich müssen die Verantwortlichen, womöglich schon im Winter, entsprechende Maßnahmen ergreifen. Beim Double-Sieger werden im kommenden Sommer gleich 14 (!) Spielerverträge auslaufen, weshalb gerade dann die richtigen Schlüsse im Hinblick auf Personalentscheidungen gezogen werden müssen. Angesichts enttäuschender Leistungen, wird man sich wohl von dem ein oder anderen Spieler trennen müssen.

Pjanić und Batshuayi werden wohl gehen

In der langen Liste der Spieler, deren Verträge auslaufen werden, müssen zunächst einmal Lens, Douglas und Ljajić genannt werden. Während Ljajić und Douglas keine Spielberechtigung haben, wurde Lens an Karagümrük ausgeliehen. Alle drei Akteure haben keine Zukunft mehr beim Double-Sieger, weshalb Abgänge, auch schon im Winter, unausweichlich sind, um den Verein wirtschaftlich zu entlasten. Bei allen weiteren Akteuren sieht die aktuelle Situation wie folgt aus: Bei Josef, der bereits in 15 Spielen zum Einsatz kam, verlängert sich der Vertrag automatisch bis 2023, sofern er in weiteren fünf Spielen zum Einsatz kommt, wovon nach aktuellem Stand auch auszugehen ist. Beim mittlerweile 39-jährigen Atiba könnte nach dieser Saison auf dem Platz Schluss sein. Spekuliert wird über einen Beitritt in das Trainer-Team der "Schwarzen Adler".

Der 35-jährige Mehmet Topal, der rund 300.000 Euro an Jahresgehalt bezieht, könnte hingegen für eine weitere Saison gehalten werden. Beim kroatischen Routinier Domagoj Vida stocken aktuell die Verhandlungen, da der Spieler mit einer Halbierung seines Gehalts in Höhe von 3,4 Millionen Euro nicht einverstanden zu sein scheint. Beim Kanadier Cyle Larin laufen die Verhandlungen bereits, wobei kolportiert wird, dass aktuell zwischen beiden Parteien noch gehaltstechnisch ein Unterschied von 750.000 Euro herrschen soll. Beim 31-Jährigen Linksverteidiger Fabrice N’Sakala hingegen plant man nicht mehr für die kommende Saison, da Beşiktaş auf die noch entwicklungsfähigen Umut Meraş und Rıdvan Yılmaz setzt. Oğuzhan Özyakup wird sich noch in dieser Saison beweisen müssen. Dann wäre eine Vertragsverlängerung zur Hälfte seines aktuellen Salärs von zwei Millionen Euro möglich.

Zu den wenigen Gewinnern dieser Saison zählt eindeutig der 22-jährige Güven Yalçın. So winkt dem Deutsch-Türken im kommenden Sommer ein Dreijahresvertrag mit deutlich höheren Konditionen (Gehaltssprung von 80 auf rund 300-400 Tausend Euro). Bei Gökhan Töre stehen die Zeichen nach einer schwachen Saison auf Abschied. Die als vielsprechende Neuzugänge betitelten Personalien Miralem Pjanić und Michy Batshuayi sind bisher kaum eingeschlagen. Während bei Batshuayi eine Rückkehr zu Chelsea so gut wie sicher ist, ist die Situation bei Pjanić bei dem neuen Barca-Trainer Xavi noch unklar. Sollten die Katalanen den Bosnier wieder verleihen, könnte es hier zu einem weiteren Angebot kommen. Andernfalls steht auch hier eine Trennung bevor.

Die Verantwortlichen von Beşiktaş werden im Hinblick auf die kommende Saison einige Entscheidungen im Hinblick auf den Kader treffen müssen. Um eine Planungssicherheit zu schaffen, sind schon einige Verhandlungen bereits im vollen Gange. Strategisch muss zudem definiert werden, wie man in die neue Saison gehen wird. Dabei wird man neben taktischen Aspekten auch die Trainer-Frage wohl stellen müssen. Bei den "Schwarzen Adlern" stehen somit spannende Zeiten bevor, da man auf viele Fragen Antworten finden muss, was wiederum eine Aufarbeitung sowie umfangreiche Analyse erfordert.