Im Spiel um die goldene Ananas konnten weder Beşiktaş noch der BVB Boden gut machen. Höchstens die Ehre und eine Siegprämie standen auf dem Spiel. Während die Dortmunder die Partie annahmen und zur Frustbewältigung nach der Pleite gegen die Bayern nutzten, ergaben sich die Türken schnell ihrem Schicksal. Spätestens nach einem Platzverweis für Welinton kurz vor der Pause brach Beşiktaş endgültig ein.
Sergen Yalçın wechselte im Vergleich zum 1:1 gegen Kasımpaşa fünfmal und brachte Meraş, Montero, Uysal, Topal und Karaman für Yılmaz, Vida, Rosier, Hutchinson und Ghezzal. Von einer echten B-Elf konnte also trotz der geringen sportlichen Bedeutung kaum eine Rede sein. Auch Marco Rose verzichtete auf der anderen Seite zwar auf Haaland und Guerreiro, brachte ansonsten allerdings größtenteils seine aktuell beste Elf.
Es entwickelte sich die erwartbare Partie. Die Borussen übernahmen die Kontrolle, Beşiktaş verlegte sich auf das gelegentliche Kontern. Zählbares gab es allerdings auf keiner Seite zu verzeichnen. Stattdessen prägten Fehlpässe und Missverständnisse das Bild. Das änderte sich erst nach einer guten halben Stunde. Dieses Mal konterte der BVB nach einem Ballverlust von Karaman. Bellingham trieb den Ball tief in die Hälfte der Gäste, bediente dann Malen und der Niederländer schob die Kugel Destanoğlu durch die Beine (29.). Der wirkliche Schock für die "Schwarzen Adler" folgte allerdings unmittelbar vor der Pause. Nach einem erneuten Ballverlust schickte Wolf Dahoud und der Nationalspieler wurde von Welinton im Strafraum zu Fall gebracht. Die Konsequenz: Elfmeter, Rot für den Innenverteidiger und Gelb für Josef wegen Meckerns. Auch nach Ansicht der Videobilder blieb Schiedsrichter Letexier bei seiner Entscheidung. Reus verlud Destanoğlu und verwandelte sicher (45.+2). Unmittelbar nach diesem Nackenschlag ging es in die Pause.
Beşiktaş in Unterzahl ohne Gegenwehr
Beide Teams wechselten auf der rechten Abwehrseite. Yalçın brachte Rosier für Karaman und zog Uysal in die Mitte, Rose setzte sogar auf noch mehr Offensive und ersetzte Meunier durch Reinier. Wolf rückte dadurch in die Viererkette.
In Unterzahl zog sich Beşiktaş noch weiter zurück und wurde schnell vom BVB vorgeführt. Reus spazierte in den Strafraum, ließ Uysal und Rosier aussteigen und schob den Ball dann auffallend lässig an Destanoğlu vorbei (53.). Zwar war damit das Spiel entschieden, zum Leidwesen der Türken ließ Dortmund allerdings nicht nach. Im Gegenteil! Schulz setzte sich problemlos auf links durch, schlug eine Flanke in die Mitte und der eingewechselte Haaland nickte unbedrängt ein (68.). Mittlerweile konnte einem Beşiktaş nur noch leid tun. Der nächste Haaland-Treffer fiel erneut per Kopf und wieder war der Norweger quasi ohne Gegenwehr. Nach einer Ecke von Dahoud musste der Mittelstürmer nur noch den Kopf hinhalten (81.). Seinen dritten Treffer verpasste er daraufhin nur knapp und so blieb es beim völlig verdienten 0:5. Beşiktaş scheidet damit punktlos aus der Champions League aus.
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