Während die Bundesliga schon wieder Fahrt aufgenommen hat, ruht in der Primera División noch der Ball. Schon bald soll es jedoch auch in Spanien weitergehen, natürlich vor leeren Rängen. Es ist kein Geheimnis, dass auch die neue Saison nur mit Geisterspielen beginnen muss. Wann wieder Zuschauer zugelassen werden, ist ungewiss. Ungewiss? Nicht, wenn es nach Real Madrid geht.

Aus Kreisen der Königlichen drangen heute wundersame Informationen an die Öffentlichkeit. So plant Real, im Oktober die Stadiontore wieder zu öffnen. Vorerst nicht für alle 81.000, sondern nur für ein Drittel. Angeblich sind die benötigten Formulare schon bei den spanischen Behörden eingereicht worden. Spätestens im Januar sollen dann wieder alle Plätze in der Arena besetzt sein. Was aus diesen Plänen wird, ist unklar. Wieso aber ist es ausgerechnet ein spanischer Klub, der solche Ziele äußert? Spanien gehört neben Italien zu den Ländern, die am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen sind. In Deutschland fragt man sich verständlicherweise: Wann ist es dann bei uns so weit?

Deutschland vor Spanien?

Geht man nach der Logik, müsste man sagen: Wenn in Spanien im Oktober wieder zehntausende Zuschauer zugelassen werden, müsste die Bundesliga schon früher wieder loslegen dürfen. De deutschen Infektions- und Todeszahlen sind weitaus geringer, außerdem läuft der Fußball bereits seit zwei Wochen wieder, während die spanische Liga erst Mitte Juni beginnen wird. Ist die Schlussfolgerung so einfach? Eher nein, doch die Frage bleibt: Wie kann Real solche Pläne anstreben? In Deutschland sind Großveranstaltungen vorerst bis zum 31. August verboten. Ob die Regelung aufgehoben werden kann? Die Klubs werden es sich wünschen. Das Beispiel Real Madrid zeigt uns zumindest, dass der Fußball seinen Glauben an die Normalität nicht verloren hat. Über jeden einzelnen Zuschauer im Stadion wird man sich freuen, hoffentlich schon bald.

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