Mit Spielern wie Dries Mertens, Sergio Oliviera oder Lucas Torreira hat sich Galatasaray in diesem Sommer hochkarätig verstärkt – doch noch nicht ausreichend. Wie türkische Medien berichten, planen die „Löwen“ nach dem eher ernüchternden Saisonstart mit weiteren Verstärkungen.

Beim torlosen Unentschieden im Top-Spiel gegen Trabzonspor waren die aktuellen Probleme Galatasarays einmal mehr offensichtlich. Zwar verstand es die Mannschaft von Okan Buruk mehrmals, den amtierenden Meister im Mittelfeld zu dominieren – wirklich vordringen ins letzte Felddrittel geschweige denn dort für echte Torgefahr zu sorgen, gelang viel zu selten. Nach vier Spieltagen stehen erst zwei geschossene Tore zu Buche – viel zu wenig für die erfolgshungrigen "Löwen", die vor allem mit berauschendem Offensivfußball die vergangene Katastrophensaison vergessen machen wollen. Weil nicht alles, aber vieles noch nicht stimmt, soll Okan Buruk laut türkischen Medienberichten nochmal nachträglich bekundet haben, sich nicht gegen weitere Transfers verschließen zu wollen. Konkret geht es dem Galatasaray-Trainer um drei Schlüsselpositionen.

Die größte Baustelle ist nach wie vor die angesprochene Harmlosigkeit in der Offensive, wo Neuzugang Haris Seferovic sowohl in Bezug auf seine physische Verfassung als auch seine Torgefahr noch einiges schuldig bleibt und Bafetimbi Gomis, dem bislang und auch planmäßig eher die Jokerrolle zukommt. Bis zum Ende der Transferphase soll deshalb alles daran gesetzt werden, Mauro Icardi von einer Leihe inklusive einer möglichen Kaufoption zu überzeugen. Weiterhin hängt der Transfer an einer Gehaltsübernahme seitens Paris Saint-Germain.
Handlungsbedarf besteht auch auf den Flügeln, wo mit Kerem Aktürkoğlu und Yunus Akgün zwei Stammspieler gesetzt sind, die aber ohne Konkurrenz sind. Lediglich Barış Alper Yılmaz steht als Alternative bereit, dürfte aber (noch) kein erstligareifer Mann über Lang von Beginn an sein. Folglich wird nach einer Soforthilfe mit Startelf-Potenzial gefahndet.

Prinzipiell gut besetzt, aber ohne Konkurrenz agierend, ist auch das Problem in der Innenverteidigung. Hinter dem Duo Victor Nelsson und Abdülkerim Bardakçı steht lediglich Christopher Luyindama bereit, der auch nur als Notnagel vorgesehen ist und den Klub eigentlich längst hätte verlassen sollen. Stand Dienstagabend buhlt Galatasaray weiter um die Dienste von Kaan Ayhan, der beim Rekordmeister schon seit mehreren Monaten gehandelt wird. Mit dem bei Sassuolo nur als Ersatzmann fungierenden Nationalspieler würde Galatasaray sowohl die Zahl der einheimischen Spieler im Kader erhöhen als auch für mehr Variabilität sorgen. Denn Kaan Ayhan kann neben der Innenverteidigung auch außen und als Sechser vor der Abwehr spielen.