Die Personalie Victor Nelsson bei Galatasaray ist eine höchst interessante: In der vergangenen Saison noch wichtige Säule beim Gewinn der Meisterschaft, im Sommer Verkaufskandidat, nun Bankdrücker. Jetzt äußerst sich der Däne selbst zu seiner Situation und findet deutliche Worte an seinen Verein.
Die Situation rund um Galatasarays dänischen Innenverteidiger Victor Nelsson hat in den vergangenen sechs Monaten eine ausgesprochen spannende Entwicklung genommen. In der abgelaufenen Saison war der 24-Jährige noch der Abwehrchef der "Löwen", galt einer der besten Spieler der Süper Lig und war durch seine konstant guten Leistungen ein wesentlicher Eckpfeiler beim Gewinn des 23. Meistertitels der Gelb-Roten. Aufgrund seiner Entwicklung stand Nelsson im vergangenen Sommer auf dem Wunschzettel mehrerer Europäischer Topvereine, doch Gala wollte seinen Innenverteidiger nicht für weniger als 25 Millionen Euro ziehen lassen, weshalb man von diesem Wechsel Abstand nahm. Umso erstaunlicher erscheint es nun, dass Victor Nelsson in der aktuellen Saison kein unangefochtener Stammspieler mehr ist. Jetzt wurde der Däne in einem Interview zu seiner Situation bei Galatasaray angesprochen, wobei er deutliche Worte fand.
"Wenn ich nicht spiele, muss ich mich nach etwas anderem umsehen"
In den vergangenen Wochen hat Victor Nelsson seinen Stammplatz in der Galatasaray-Innenverteidigung an Neuzugang Davinson Sánchez verloren und saß zuletzt bei Spielen mehrfach zu Beginn auf der Bank. Dennoch sei Nelsson einer der Spieler, mit denen Galatasaray unbedingt verlängern möchte. Der 24-Jährige habe das Angebot der "Löwen" aber angelehnt, wie er in einem Interview gegenüber der dänischen Presse mitteilte. "Ich habe nun für drei Spiele auf der Bank gesessen", so Nelsson, "Was soll ich tun, wenn ich nicht spielen darf? Ich lebe in Istanbul, um Fußball zu spielen. Wenn ich nicht spiele, dann muss ich einen anderen Ort finden, wo ich es darf. Damit das klar ist: Ich mag es nicht, auf der Bank zu versauern!" Vor dem Hintergrund dieser Aussage wurde Nelsson auch auf sein Verhältnis zu Trainer Okan Buruk angesprochen und was dieser sage, warum der Däne auf der Bank sitzen würde. Hierzu meinte der Spieler, dass er mit seinem Trainer zwar gesprochen habe, dass dies aber eine Angelegenheit sei, die zwischen Coach und Kicker bleiben solle. Des Weiteren machte der Abwehrspieler keinen Hehl daraus, dass es im Sommer ein Angebot vom FC Sevilla für ihn gab, und dass es ihn durchaus gereizt hätte, für die Andalusier zu spielen. Galatasaray hätte dem Transfer aufgrund einer zu niedrigen Ablösesumme einen Riegel vorgesetzt. In einem ironischen Spiel des Schicksals war offenbar der Plan der Gelb-Roten, Victor Nelsson solange zu halten, bis man Sergio Ramos verpflichtet hätte, danach hätte man den 24-Jährigen wohl auch für weniger Geld gehen lassen. Der Deal mit Ramos scheiterte aber und der Spanier spielt jetzt nicht in der Türkei, sondern bei seinem Ex-Verein, dem FC Sevilla.