Das Unentschieden gegen Trabzonspor schmälert Galatasarays Rest-Hoffnung auf die Meisterschaft. Im Saison-Endspurt muss "Cim Bom" feststellen, die eigenen Ansprüche nur noch selten erfüllen zu können.
Das Kredo von Galatasaray lautet: Jedes Spiel ist zu gewinnen und jeder möglich zu erreichende Titel ist das erklärte Ziel. Vom Status eines Rekordmeisters und zeitweisen Dauergasts in der Champions League kann sich "Cim Bom" im Frühjahr 2021 nichts mehr kaufen. Mittlerweile kommen die "Löwen" eher wie ein angeschossenes Reh daher, werden den eigenen – oft zu hohen Erwartungen – nicht annähernd gerecht. Am Mittwochabend folgte die nächste Episode des gelb-roten Abgesang und einmal mehr die Veranschaulichung, dass Anspruch und Realität mindestens genauso weit entfernt sind, wie die Männer von Fatih Terim von der Tabellenspitze.
Eigentlich sollte das Spiel gegen den Tabellennachbarn Trabzonspor zum letzten Aufgalopp im Kampf um die Meisterschaft und mit einem Sieg ein klares Ausrufezeichen an die Konkurrenz gesetzt werden. Am Ende wurde es durch den Last-Last-Minute-Treffer von Emre Akbaba in der sechsten Minute der Nachspielzeit ein schmeichelhafter Punktgewinn, der zumindest das sich dahinter platzierte Trabzon auf Distanz hält.
"Wir haben in der ersten Halbzeit nicht mit dem nötigen Druck gespielt, den man als Heimteam bringen muss. Wir waren eindeutig schlechter", musste auch ein sichtlich zunehmend entnervter Fatih Terim feststellen. "In der zweiten Hälfte wurde es dann besser, aber durch individuelle Fehler bereiten wir uns wieder selbst Schwierigkeiten." Innenverteidiger Luyindama hatte im Strafraum zu kurz geklärt und so direkt für den Torschütze Edgar Lè aufgelegt. Es war ein Fehler, der mit Blick auf die Saison in der Tat kein Einzelfall darstellt. Immer wieder kosten Patzer wie diese, Galatasaray Punkte. Keines (!) der vergangenen vier Heimspiele konnte "Cim Bom" gewinnen, insgesamt gab es aus den letzten sechs Spielen mit dem 3:1 gegen Göztepe in der Vorwoche auch nur einen Sieg. So ist die Meisterschaft – und damit auch der eigene Anspruch – jetzt ganz weit weg.